Killerkeim oder Serotyp O157:H7? Differenzen zwischen Medien und Wissenschaft sind vermeidbar

Wissenschaftler brauchen die Medien, um die Öffentlichkeit und die Politik zu erreichen. Die Öffentlichkeit ist auf Informationen aus der Wissenschaft angewiesen, um Entscheidungen fundiert treffen zu können. Journalisten stehen als Vermittler dazwischen: sie arbeiten die Informationen auf, ordnen sie ein und bewerten sie. Dabei ist es in der Vergangenheit schon oft zu Missverständnissen gekommen, deren Ursachen in der grundverschiedenen Arbeitsweise von Medien und Wissenschaft liegen.

Die Journalisten brauchen – sofort! – Ansprechpartner, die den jeweiligen Sachverhalt allgemeinverständlich auf den Punkt bringen und die es wagen, die aktuelle Lage einzuschätzen. Die Medien stehen untereinander in Konkurrenz und müssen Sachverhalte oftmals zuspitzen, um ihrem Publikum gerecht zu werden. Wissenschaftler dagegen legen Wert auf Genauigkeit und eine ausgewogene Darstellung; sie müssen auf ihre wissenschaftliche Reputation achten. Leicht entstehen wechselseitige Unzufriedenheiten.

In dem Workshop werden (Infektions-)Forscher und Journalisten ihre jeweiligen Anforderungen darstellen. Aus der Analyse der Kommunikation rund um Schweinegrippe und EHEC sollen Lehren für die Zukunft gezogen werden. Kommunikationswissenschaftler und -berater werden die verschiedenen Sichtweisen ergänzen. Ziel ist es, die Basis für die künftige Zusammenarbeit zwischen Medien und Wissenschaft zu stärken.

Zielgruppe sind Wissenschaftler, Wissenschafts- und Nachrichtenjournalisten sowie Wissenschaftskommunikatoren, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Medien handeln.

PROGRAMM

10.00 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Stephan Ludwig (FluResearchNet | Universität Münster)

10.15 Uhr Wissenschaftskommunikation im Krisenfall
– H1N1- und EHEC-Krise: Hergang und Lehren für die Kommunikation
Prof. Dr. Reinhardt Burger (Robert-Koch-Institut, Berlin)
– Panikmache oder einfach Journalismus? Schweinegrippe 2009 aus Sicht der Journalismusforschung
Daniel Nölleke (Universität Münster)

11.15 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Wie Medien ticken
– Printmedien – Wissenschaftsressort
Dr. Christina Berndt (Süddeutsche Zeitung)
– Printmedien – Boulevard (Ressort Leben & Wissen)
Sarah Majorczyk (BILD)
– Magazinjournalismus – TV
Friedrich Kurz (Frontal 21)

13.30 Uhr Mittagspause

14.30 Uhr Wissenschaftler und Medien
– Über die Ambivalenz von Wissenschaftlern im Verhältnis zu den Medien
Prof. Dr. Beatrice Dernbach (Hochschule Bremen)

15.00 Uhr Wie man Risiken vermitteln kann
– Beispiel Impfung: Wahrnehmung von Risiken in der Öffentlichkeit
Dr. Cornelia Betsch (Universität Erfurt)
– Best Practice:Etablierung eines L4-Labors in Marburg
Dr. Markus Eickmann (Universität Marburg)

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Handlungsempfehlungen für die Praxis
– Raus aus dem Elfenbeinturm: Dann kapieren es auch Laien
Detlef Untermann (Butterfly Communications, Berlin)

16.30 Uhr Round table
Konkretisierung von Maßnahmen: Diskussion mit Referenten und Publikum

17.30 Uhr Ende

ORGANISATORISCHES

Termin:
20. September 2011
10.00 bis 17.30 Uhr

Ort:
Veranstaltungsräume der TMF
Georgenstraße 22 | 10117 Berlin

Anreise:
Vom Hauptbahnhof mit der S-Bahn eine Station bis zum S-Bahnhof Friedrichstraße. Der Eingang zu den Räumen in der Georgenstraße 22 liegt gleich gegenüber dem Bahnhof.

Leitung:
Prof. Dr. Stephan Ludwig (FluResearchNet)
für die Arbeitsgruppe Zoonosen und Infektionsforschung
Wiebke Lesch (Kompetenznetz Angeborene Herzfehler)
für die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit

Ansprechpartner:
Geschäftsstelle TMF e.V.
Josefine Güthling (organisatorische Fragen)
Tel.: 030 – 31 01 19 54 | E-Mail: info@tmf-ev.de
Antje Schütt (inhaltliche Fragen)
Tel.: 030 – 31 01 19 56 | E-Mail: antje.schuett@tmf-ev.de
Dr. Ilia Semmler (inhaltliche Fragen)
Tel: 030 – 31 01 19 72 | E-Mail: ilia.semmler@tmf-ev.de

Teilnahme:
Die Teilnahme an dem Workshop ist kostenfrei möglich. Eine Anmeldung ist erforderlich. Sie erfolgt online unter .

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