Kampf dem Herztod. Allein 2017 mussten mehr als 1,7 Millionen Menschen wegen einer Herzerkrankung stationär in deutschen Krankenhäusern behandelt werden. 2016 starben mehr als 207.000 Patienten in Deutschland an einer kardiologischen Erkrankung. Dies zeigen die Daten des statistischen Bundesamtes und des Deutschen Herzberichtes. „Das ist ein untragbarer Zustand“, so Prof. Katus. „Dennoch sind gesundheitspolitische Strategien zur Vermeidung des Herztodes als drängendes Problem von der Regierungskoalition nicht formuliert worden, ebenso wenig wie die Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“
Kampf dem Herztod
Um diesem Missverhältnis entgegenzuwirken, hält die DGK eine verstärkte Initiative gegen den Herztod für dringend geboten. Die geforderten Maßnahmen umfassen zum einen Pläne zu einer verstärkten Förderung der Forschung in Grundlagenwissenschaften, Translation und Klinik. Darüber hinaus müssen die Strukturen in der Patientenversorgung verbessert werden, damit Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen optimal nach den neuesten Erkenntnissen behandelt werden können.
„Ein großes und verbreitetes Missverständnis besteht darin, dass Herzerkrankungen allein durch die Behandlung von Risikofaktoren und einen gesunden Lebensstil vermieden werden können“, erklärt Prof. Katus. „Herzerkrankungen treten bei vielen Menschen auf, die sehr gesund leben und keine nennenswerten Risikofaktoren haben, einfach weil – ähnlich wie bei Tumorleiden – auch genetische Veranlagungen für die Entstehung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verantwortlich sind. Es wäre zu kurz gegriffen, kardiologische Erkrankungen stets auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen.“
Eine nationale Initiative solle unter anderem dazu beitragen, in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, dass Herzerkrankungen nicht nur extrem häufig sind und ein langes Leiden verursachen, sondern häufig einen vermeidbaren vorzeitigen Tod verursachen.
Analog zur besonders gelungenen „Dekade gegen Krebs“, die die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat, müsse auch der Herztod energisch bekämpft werden, fordert die DGK.
Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.
Pressesprecher: Prof. Dr. Michael Böhm
Pressestelle: Kerstin Kacmaz, Tel.: 0211 600 692 43, Melissa Wilke, Tel.: 0211 600 692 13 presse@dgk.org
Während der 85. Jahrestagung der DGK vom 24. bis 27. April 2019 ist die Pressestelle unter 0621 4106-5002 erreichbar.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org