Das Glaukom (grüner Star) ist eine der häufigsten Erkrankungen des Sehnerven. Charakteristisch dabei ist ein kontinuierlicher Verlust von Nervenfasern. Als Folge entstehen Gesichtsfeldausfälle (Skotome) und im Extremfall droht sogar eine Erblindung des Auges. In Deutschland ist das bereits die häufigste Erblindungsursache bei Menschen vor dem 60. Lebensjahr. Rund 500.000 Deutsche leiden an einem erhöhten Augeninnendruck, 10 Prozent davon droht die Erblindung. Der Berufsverband der Augenärzte geht davon aus, dass die Dunkelziffer in diesem Bereich sehr hoch ist: etwa eine Million Menschen sind vermutlich von einem Glaukom betroffen.
Mögliche Ursachen für das Entstehen eines Glaukoms
Als wichtigster Risikofaktor gilt ein zu hoher Augeninnendruck, der durch das sog. „Kammerwasser“ erzeugt wird. Ursache hierfür sind vor allem Störungen in der Funktion des Trabekelwerks, durch das das Kammerwasser das Auge verlässt. Zu einer verminderten Durchblutung des Sehnervenkopfs kommt es durch Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und niedrigen Blutdruck. Oftmals ist es eine Kombination aus mehreren Bedingungen bei einem Betroffenen, so dass die kritische Augendruckschwelle für eine Schädigung des Sehnervenkopfes individuell unterschiedlich sein kann.
Glaukom: Moderne Therapiemöglichkeiten
Lange Zeit galt ein Glaukom als nicht gut operabel. Die bisherigen Operationstechniken stammen überwiegend aus den 60iger Jahren und gelten als komplikationsträchtig. Sie sind belastend für das Auge und die verbliebene Sehkraft. Daher zögern viele Patienten, bei denen Glaukom-Augentropfen alleine nicht mehr ausreichen, sich einer notwendigen Operation zu unterziehen. Doch viele Patienten wissen nicht, dass sich gerade die Glaukom-Chirurgie in den letzten Jahren immens weiterentwickelt hat.
Kanaloplastik als vielversprechendes OP-Verfahren
Wurde früher das Augenwasser über ein Loch in der Augenhülle künstlich nach außen abgeleitet, versuchen neu entwickelte, minimal-invasive Techniken die natürlichen Abflusswege des Auges zu erhalten. Vorteil ist die besondere Schonung der natürlichen Strukturen im Auge. Bei diesem modernen Verfahren kann der dünne Abflusskanal des Auges mit einem speziellen Mikro-Katheter aufgedehnt werden. Damit wird der Augeninnendruck gesenkt und eine Erblindung vermieden.
„Besonders die „Kanaloplastik“ hat sich innerhalb weniger Jahre zu einer viel beachteten mikro-chirurgischen Technik entwickelt. Damit wird der Abfluss für das Augenwasser verbessert, nicht aber künstlich umgeleitet“, erläutert Dr. Stephan Leers, Ltd. Oberarzt der Augenklinik Sulzbach. „Für diese schonende Technik spricht insbesondere, dass sich unsere Patienten über die rasche Genesung mit Wiederherstellung der Sehkraft innerhalb von nur wenigen Tagen freuen“, ergänzt Dr. Leers.
„So hoffnungsvoll diese Behandlungsmethode ist: Nicht jeder Patient kommt dafür in Frage“, gibt Dr. Leers zu bedenken. „Deshalb haben wir eigens die „Glaukom-Sprechstunde“ in Sulzbach eingerichtet, um unsere Patienten individuell zu beraten.“
Die Knappschaftsklinikum Saar GmbH
Die Knappschaftsklinikum Saar GmbH besteht aus den beiden Krankenhäusern in Püttlingen und Sulzbach, die zu den kompetentesten medizinischen Einrichtungen in der Region Saar-Lor-Lux zählen. Als Akademische Lehrkrankenhäuser der Universität des Saarlandes umfassen sie 19 medizinischen Fachabteilungen, 4 Zentren, 2 zertifizierten Stroke Units, 2 Krankenpflegeschulen, eine Vielzahl an Sondereinrichtungen und zahlreichen Kooperationen mit anderen sozialen Einrichtungen.
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