Just do it! Leistung durch Prothetik

Überall ist Leistung. Ob wir arbeiten, lernen, trainieren oder lieben: Wir wollen mindestens so gut sein wie die anderen und möglichst noch besser. Wer wir sind, zeigt sich nicht zuletzt darin, was wir leisten: Leistungsfähigkeit ist Teil der Identiät geworden.

Im großen Gefüge der Leistungsgenerierung ist die Prothetik ein wichtiges Instrument. In den konkreten Objekten manifestieren sich technische Entwicklungen, gesellschaftliche Erwartungen und die individuelle Hoffnung auf ein unversehrtes Leben. Die neuen Prothesen befähigen uns aber nicht nur, den Leistungsverlust nach Unfällen oder durch Altersprozesse auszugleichen, sie versprechen sogar eine Steigerung über das alte Maß hinaus. Prothesen sind längst nicht mehr nur Ersatzglieder, sondern auratisch aufgeladene Objekte des Enhancements.

Wissenschaftliche Tagungsleitung

Prof. Dr. Christoph Asmuth, Technische Universität Berlin

Programm

Donnerstag, 12. März 2015
9:30 Uhr
Begrüßung
Prof. Klaus Vogel, Direktor des Deutschen Hygiene-Museums
Prof. Dr. Christoph Asmuth, Leiter des Verbundprojektes „Anthropofakte. Schnittstelle Mensch“ an der Technischen Universität Berlin

Panel 1
Moderation: PD Dr. Sybilla Nikolow, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projektes „Anthropofakte“ an der Technischen Universität Berlin
ARBEITEN AM KÖRPER. KÖRPER AM ARBEITEN

9:45 – 10:30 Uhr
Körpermontagen zwischen Störung und Phantasma. Überlegungen zu Leistung, Norm und Abweichung in der Weimarer Zeit
Prof. Dr. Cornelius Borck, Professor für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und Naturwissenschaften, Direktor des Instituts für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte, Universität zu Lübeck

10:30 – 11:15 Uhr
Arbeit und Prothetik in der „Leistungsgesellschaft“ der Bundesrepublik
PD Noyan Dinckal, Akademischer Oberrat am Historischen Institut der Universität Paderborn

11:15 – 11:45 Uhr
Kaffeepause

11:45 – 12:30 Uhr
Die Mensch Maschine: Arbeitswelt und Prothetik
Gregor Isenbort, Leiter der DASD-Arbeitswelt Ausstellung Dortmund

12:30 – 14:00 Uhr
Mittagspause

Panel 2
Moderation: Simon Gabriel Neuffer, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projektes „Anthropofakte“ an der Technischen Universität Berlin
VERMESSENE LEISTUNGEN. WIE DIE PROTHETIK DEN LEISTUNGSSPORT HERAUSFORDERT

14:00 – 14:45 Uhr
Behindertensport-Geschichte: Tendenzen, Grenzen, Ambivalenzen
Prof. Dr. Dr. Bernd Wedemeyer-Kolwe, Professor für Sportgeschichte am Institut für Sportwissenschaft der Universität Göttigen, Geschäftsführer des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte e.V. (NISH) in Hannover

14:45 – 15:30 Uhr
Cybathlon 2016: Eine Olympiade mit robotischen Hilfsmitteln für Menschen mit Behinderung
Dr. Verena Klamroth-Marganska, Labor für Sensomotorische Systeme am Departement of Medical and Process Engineering der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich

15:30 – 16:00 Uhr
Kaffeepause

16:00 – 16:45 Uhr
Wer hat Angst vor Markus Rehm? Inklusion und Exklusion und die Leistungsideologie des Sports
Prof. Dr. Christoph Asmuth, Leiter des Verbundprojekts „Anthropofakte“

17:00 – 18:30 Uhr
Führung durch die Dauerausstellung und die Sonderausstellung „Blicke! Körper! Sensationen!“

18:30 Uhr
Abendbuffet

20:00 Uhr
Performance von Daniel Kupferberg
„Schrittmacher/Trittbretter (Organgesang)“

Freitag, 13. März 2015
Panel 3
Moderation: Prof. Dr. Christoph Asmuth
SCHÖNER SCHEIN? DIE INSZINIERUNG DER „PROTHESENGÖTTER“ IN KUNST UND MEDIEN

9:30 – 10:15 Uhr
Die Ästhetik des Übermenschen: Aimee Mullins, Hugh Herr, Oscar Pistorius
Eva Schneider, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projektes „Anthropofakte“ an der Technischen Universität Berlin

10:15 UHr – 11:00 Uhr
„Der Tanz auf einem Bein“ … dürfen wir das?
Andrea Vogt-Bolm, Gründungsdirektorin des Instituts AMPU VITA e.V., Hamburg

11:00 – 11:30 Uhr
Kaffeepause

11:30 – 12:15 Uhr
„I would prefer not to.“ Leistungsverweigerer in der Literatur
Dr. Tatjana Noemi Tömmel, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projektes „Anthropofakte“ an der Technischen Universität Berlin

12:15 – 13:15 Uhr
Mittagspause

Panel 4
Moderation: Dr. Annika Wellmann-Stühring, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projektes „Anthropofakte“ am Deutschen Hygiene-Museum
UNGENÜGEN AN SICH SELBST. SCHÖNHEIT UND SEXUALITÄT ALS LEISTUNG

13:15 – 14:00 Uhr
Rückkehr ins soziale Leben
Prof. Dr. Michael Sohn, Urologe und Chefarzt des Agaplesion Markus Krankenhauses, Frankfurt am Main

14:00 – 14:45 Uhr
Sich schön normal machen (lassen). Kosmetische Gestaltung zwischen Ermächtigung und Unterwerfung
Prof. Dr. Paula-Irene Villa, Professorin für Soziologie/Gender Studies am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München

14:45 – 15:15 Uhr
Kaffeepause

15:15 – 16 Uhr
Mehr und besseren Sex? Sexuelle Hilfsmittel in den 1980er und 1990er Jahren zwischen Normalisierung, Leistung und Konsum
Dr. Peter-Paul Bänziger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Universität Basel, Leiter der Projekte „Der betriebsame Mensch“ und „Sex als Problem“

16:00 – 16:30 Uhr
Tagungsfazit

Anmeldung
info@anthropofakte.de

Anmeldefrist
28. Februar 2015

Tagungsgebühr
20 € / ermäßigt 10 €

Die Tagungsgebühr ist am ersten Tagungstag zu entrichten.

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