Erneut hat in diesem Jahr die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) den diesjährigen Aktionstag gegen Schmerz maßgeblich gestaltet. Unter dem Motto „Schmerzmedizin – Defizite erkennen – Auswege aufzeigen“ haben bundesweit die Regionalen Schmerzzentren der DGS ihre Türen geöffnet, um Fragen von Betroffenen und ihren Angehörigen zu beantworten, zu informieren und Einblicke in deren Behandlungsmöglichkeiten zu geben. Das Interesse war groß: zahlreiche Patienten nutzten insbesondere die Gelegenheit für das persönliche Gespräch innerhalb der Fragestunden mit den Experten, um ihre Symtome zu schildern, viele informierten sich in Vorträgen zu den unterschiedlichen Themenschwerpunkten, wie „Rückenschmerzen“ und „multimodale Schmerzmedizin“ oder tauschten sich untereinander aus.
„Einmal mehr belegt das große Interesse der Patienten die katastrophale Versorgungslage der Betroffenen. Gesundheitspolitik und ärztliche Selbstverwaltung sind ihrer Verpflichtung für eine flächendeckende Versorgung nicht einmal ansatzweise nachgekommen“, resümiert Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS). In Deutschland leiden etwa 23 Mio. Menschen unter chronischen Schmerzen , davon wiederum 2,8 Millionen unter schweren chronischen Schmerzen . Mit ihren körperlichen, seelischen und sozialen Ursachen und Folgen gehört die chronische Schmerzkrankheit zu den komplexen und schwer zu behandelnden Erkrankungen. Das Ziel der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin ist es, die Versorgungsituation in Deutschland zu verbessern und Schmerzpatienten über Kompetenz-Netzwerke ganzheitlich zu behandeln. „Das schaffen wir, indem wir neben Schmerzmedizinern auch Physiotherapeuten und Apotheker auf diesem Gebiet ausbilden. Nur so kann dem Einzelnen adäquat geholfen werden“, betont Müller-Schwefe und erklärt weiter: „Der Aktionstag gegen den Schmerz bietet eine gute Plattform, um über die Möglichkeiten der modernen Schmerzmedizin zu informieren und gleichzeitig über das Recht auf eine kompetente Behandlung aufzuklären.“
******************************
Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) ist mit über 4000 Mitgliedern die größte europäische Schmerzgesellschaft. Sie ist bundesweit in mehr als 120 regionalen Schmerzzentren organisiert, in denen interdisziplinäre Schmerzkonferenzen veranstaltet werden. Die DGS ist Herausgeberin des Schmerztherapieführers, in dem alle Mitglieder aufgelistet sind. Gemeinsam mit der Deutschen Schmerzliga e.V. organisiert die DGS den jährlich stattfindenden Deutschen Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt/Main.
Oberstes Ziel der DGS ist die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. Dies wird nur durch die Etablierung der Algesiologie in der Medizin erreichbar. Dazu gehört die Qualitätssicherung in der Schmerzmedizin durch die Erstellung von Therapiestandards, sowie die Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung auf den Gebieten der Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie für Ärzte aller Fachrichtungen.