Jahresversammlung der Leopoldina: Symmetrie und Asymmetrie in Wissenschaft und Kunst

Das Thema „Symmetrie und Asymmetrie in Wissenschaft und Kunst“ besitzt über die Grenzen der wissenschaftlichen Disziplinen hinweg eine große Breite und tiefe Bedeutung. Symmetrien, die weite Bereiche der menschlichen Kultur betreffen, spielen in den Naturwissenschaften, in der Mathematik, in Kunst, Musik, Technik, Architektur, in Geistes- und Kulturgeschichte gleichermaßen eine wesentliche Rolle. Im Festvortrag am Freitag wird der Philosoph Prof. Dr. Dieter Birnbacher (Universität Düsseldorf) „Symmetriebrüche in der Moral“ erkunden. Dabei wird er symmetrische Verhältnisse in der Alltagsmoral zwischen moralisch Verpflichteten und durch die Verpflichtungen Begünstigten darstellen und zeigen, warum diese auf Symmetrie begründete Minimalethik wesentliche moralische Verpflichtungen unseres Handelns nicht erfasst.

Weitere Themen der Vorträge sind die Einflüsse von Symmetrien bei der Suche nach dem Higgs-Teilchen (Prof. Dr. Peter Jenni, Genf), bei der Erforschung neuronaler Steuerung der Fortbewegung von Tieren (Prof. Dr. Ansgar Büsches, Köln), bei der Entstehung von Krebs als überschießende Wundheilung und viele mehr. Prof. Dr. Martin Quack (Zürich), der das Thema der Jahresversammlung vorgeschlagen und mit einem Team aus allen Fachsektionen der Leopoldina das Programm konzipiert hat, wird am Freitag über die Spiegelsymmetrie des Raumes und ihre Bedeutung in der Forschung in Physik, Chemie und Molekularbiologie sprechen.

Ein Höhepunkt der Jahresversammlung ist der Vortrag des Astrophysikers Prof. Dr. Günther Hasinger (USA) am Freitagabend. In seinem Vortrag „Ist der Himmel symmetrisch“ fragt der Wissenschaftler nach Symmetrien im Kosmos. Dabei geht er auf die Entstehung und Entwicklung von Galaxien, Sternen und Planeten ebenso ein wie auf die Entwicklung Schwarzer Löcher und deren Einfluss auf die Galaxien. Unter den Referenten der Jahresversammlung ist auch der Physiker Prof. Dr. Daniel Shechtman, der 2011 den Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung der Quasikristalle erhielt.

Anlässlich der Jahresversammlung wird die Leopoldina Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit sieben unterschiedlichen Preisen und Medaillen für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auszeichnen. Die Cothenius-Medaillen, die Carus-Medaillen, die Schleiden-Medaille, die Mendel-Medaille, die Leopoldina-Preise für Junge Wissenschaftler, der Georg-Uschmann-Preis für Wissenschaftsgeschichte und der Thieme-Preis der Leopoldina für Medizin werden traditionell alle zwei Jahre bei der Jahresversammlung verliehen.

Gäste der Jahresversammlung sind auf Einladung der Leopoldina und der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) rund 30 begabte Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland. Sie verfolgen die wissenschaftlichen Vorträge der Jahresversammlung und kommen mit hochkarätigen Forschern ins Gespräch.

Bitte beachten Sie: Eine Akkreditierung über das angehängte Formular bis zum Montag, 14.9., 12 Uhr, ist für alle Medienvertreter erforderlich!

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