Internationale Werkstatt-Tagung zur Zukunft der Hochschulbildung an der Hochschule für Gesundheit in Bochum

An der Bochumer Hochschule für Gesundheit kam kürzlich der „Kooperationsverbund Hochschulen für Gesundheit“, kurz hoge, zu einer internationalen Werkstatt–Tagung zusammen. Dabei wurde über die Zukunft der Hochschulbildung für Gesundheitsberufe im europäischen Kontext beraten. Mittlerweile haben sich 30 Hochschulen dem Verbund angeschlossen, das jüngste Mitglied ist die Bochumer Hochschule.
Durch den demografischen Wandel und ein verändertes Krankheitsspektrum einer alternden Gesellschaft ergeben sich neue Anforderungen an professionelle Dienstleistungen im Gesundheitswesen, die auch eine Neuorientierung wissenschaftlicher und beruflicher Qualifikationen der Gesundheits- und Pflegeberufe erforderlich machen. Im Zentrum der zweitägigen Zusammenkunft in Bochum standen daher drei zentrale Fragestellungen:
Erstens, wie das Konzept der „Regionalen Hochschulen für Gesundheit“ – ein Konzept, das bereits vor 30 Jahren durch die WHO und OECD vorgeschlagen wurde – zukunftsfähige Lösungen für eine Verknüpfung von Bildung, Gesundheit und Sozialem beschreiben kann.
Zweitens, wie die unterschiedlichen berufsrechtlichen Regelungen vereinheitlicht werden können und dann eine klare Grundlage für die primär qualifizierenden Studienangebote im Hochschulbereich realisiert werden können.
Und drittens, wie in der Wissenschaftspolitik eine systematische Zusammenarbeit im Kontext des Bologna-Prozesses auf europäischer Ebene vor allem durch die Schaffung einer strukturierten Studien- und Forschungsförderung vorangebracht werden kann.
Mehr als 140 TeilnehmerInnen verfolgten Beiträge von VertreterInnen der Gesundheitsministerkonferenz, aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, den Praxisbeispielen schottischer und niederländischer KollegInnen sowie den Fach- und StudierendenvertreterInnen der Bereiche Therapiewissenschaft, Gesundheitsförderung/Public Health, Soziale Arbeit, Medizin und der Pflegewissenschaft. Außerdem wurden Ansätze für eine Hochschuldidaktik interdisziplinärer Arbeit der TU Dortmund vorgestellt.
Professor Dr. Eberhard Göpel vom Vorstand der hoge skizzierte während einer Pressekonferenz noch einmal die dringendsten Aufgaben: „Wir müssen einen neuen Konsens finden im Hinblick auf die demografische Entwicklung. Dies wird auch neue Therapien mit ins Spiel bringen. Wir werden neu und mehr investieren müssen, mit besserer Koordination. Wir tagen hier an der ersten realen Hochschule für Gesundheit. Wir sehen in der Entwicklung dieses Modellprojekts eine große Chance. Die Intention hier ist, verschiedene Gesundheitsberufe unter einem Dach zusammen zu fassen.“
An der Bochumer Hochschule für Gesundheit wird es ab dem kommenden Wintersemester erstmals möglich sein, in den Studiengängen Ergotherapie, Hebammenkunde, Logotherapie, Pflege und Physiotherapie ein grundständiges, primär qualifizierendes Bachelorstudium zu absolvieren. Parallel zum Studium erfolgt die praktische Ausbildung an einer Klinik oder einer anderen Ausbildungsstätte. Die Möglichkeiten dieser beruflichen Qualifizierung innerhalb eines Studiums und die Weiterentwicklung der beruflichen Arbeitsbedingungen werden auch zukünftig Themen des Kooperationsverbundes sein.
„Wie könnte 2015 ein Gesundheitsstudium aussehen?“ Zur Beantwortung dieser Frage wurde während der Bochumer Tagung ein Wettbewerb unter Studierenden der Gesundheitsberufe und auch der medizinischen Berufe ausgelobt.

Kontakt:
Elke Herweg – Sekretariat Präsidium
Hochschule für Gesundheit
University of Applied Sciences
Universitätsstraße 105 – 44789 Bochum
Tel.: 0234 – 777 27 – 121
Fax: 0234 – 777 27 – 299
E-Mail: elke.herweg@fh-gesundheit.de
(idw, 08/2010)

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