Am Universitätsklinikum Tübingen gibt es eine in Deutschland einzigartige Kooperation zwischen hochspezialisierten Internisten, Chirurgen und Kinderärzten, um Patienten mit einem Kurzdarmsyndrom helfen zu können. Diese Patienten, die durch eine Erkrankung wichtige Teile ihres Darms verloren haben, drohen ohne Behandlung zu verhungern oder zu verdursten.
Am 30.1.2010 richten die beteiligten Tübinger Unikliniken ein international besetztes Symposium zum Thema " Kurzdarmsyndrom – zwischen Adaptation und Transplantation" aus.
Zahlreiche Erkrankungen aus dem Bereich der Erwachsenen- und Kinderheilkunde können zum Verlust wichtiger Teile des Darmes führen. Diese Situation wird als Kurzdarmsyndrom bezeichnet. Durch die Erkrankung drohen die Patienten zu verhungern und zu verdursten. Eine langsame, über viele Monate dauernde Anpassung des verbliebenen Restdarmes ist jedoch möglich. Dieser Prozess wird als Adaptation bezeichnet und kann durch eine spezielle und individuelle Ernährung gefördert werden.
Überlappend, gelegentlich aber auch dauerhaft und dann lebenslang, ist eine künstliche, intravenöse Ernährung notwendig. Scheitert die künstliche Ernährung an schwerwiegenden Komplikationen, ist die Transplantation des Darmes erforderlich.
Für die komplexe Versorgung dieser Patienten haben am Universitätsklinikum Tübingen die Abteilung Innere Medizin I der Medizinischen Uniklinik, die Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie und die Universitätskinderklinik bereits 2006 einen gemeinsamen Schwerpunkt gebildet. Diese Kooperation ist in Deutschland einzigartig. Die Tübinger Experten und die Referenten aus dem In- und Ausland erwarten am 30. Januar Ärzte aus ganz Deutschland zu der Fachtagung.
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(idw, 01/2010)