Als vierte Universitätsklinik in Deutschland ist die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) mit dem Prädikat "Babyfreundliches Krankenhaus" ausgezeichnet worden. Der Bundesminister für Gesundheit Dr. Philipp Rösler überreichte die Plakette am 8. Januar 2010 an Professor Dr. Peter Hillemanns, Direktor der MHH-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. "Die Frauenklinik verbindet vorbildlich die Hochleistungsmedizin, wie sie in der MHH geboten wird, mit einem fürsorglichen Umgang mit Mutter, Kind und Vater", betonte MHH-Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg, zuständig für das Ressort Krankenversorgung. Die Initiative von WHO und Unicef wurde 1991 gegründet, um die Bindung zwischen Eltern und Kind sowie das Stillen bereits in der ersten Lebensphase des Neugeborenen optimal zu fördern und damit den besten Start ins Leben zu ermöglichen. Die MHH-Frauenklinik trägt diese Auszeichnung als einzige Geburtsklinik in der Region Hannover.
"Dieses Qualitätssiegel ehrt das langfristige, erfolgreiche und durchaus nicht selbstverständliche Engagement der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover für eine frühe Stillförderung und die Stärkung der Eltern-Kind-Bindung", betonte Bundesgesundheitsminister Rösler bei der Übergabe der Auszeichnungsplakette. "Das Qualitätssiegel wird, da bin ich mir sicher, Ansporn sein für weitere Anstrengungen bei der Betreuung junger Familien".
Babyfreundliche Krankenhäuser müssen strenge Vorgaben erfüllen und intensive Vorarbeit leisten, um von der WHO/Unicef-Initiative anerkannt zu werden. "Unsere Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen, Hebammen und Ärzte sind durch umfangreiche Schulungen in Theorie und Praxis auf einem hohen Wissensstand, besonders beim Thema Stillen", sagte Professor Hillemanns und ergänzte: "Wir freuen uns sehr über die Bestätigung unserer Arbeit, bei der Mutter und Kind immer im Mittelpunkt stehen." In einem babyfreundlichen Krankenhaus werden Routinemaßnahmen vermieden, um die Mutter-Kind-Bindung – das so genannte Bonding – nicht zu stören. Die erste Stunde nach der Geburt erlebt ein gesundes Neugeborenes am besten auf der Brust oder mindestens im Arm der Mutter. Mit Maßnahmen wie Rooming-In und Familienzimmern wird der enge körperliche Kontakt zwischen Eltern und Kind gefördert. Eltern werden dabei unterstützt, die Signale ihrer Kinder zu verstehen, um auch zu Hause sicher reagieren zu können. "Wir bieten den Eltern ein ,Wohlfühlpaket‘, ein ganzheitliches Betreuungskonzept, von der Schwangerenvorsorge bis zu Beratungsangeboten nach der Entlassung", sagte Professor Hillemanns. Künftig wird alle drei Jahre überprüft, ob die MHH-Frauenklinik weiterhin den hohen Qualitätsstandards der WHO- und Unicef-Initiative entspricht.
Ein Foto von der Überreichung der Plakette erhalten Sie in der MHH-Pressestelle.
(idw, 01/2010)