Mit dem Ausbau der Weiterbildungsverbünde leistet das Institut für Allgemeinmedizin einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des drohenden Medizinermangels. Denn Ärzte fehlen mittlerweile nicht nur in der hausärztlichen, sondern auch in der klinischen Versorgung, hier vor allem in ländlichen Gebieten. Der Ausbau von Kooperationsstrukturen zwischen Hausarztpraxen und Kliniken soll helfen, die Ausbildung von Allgemeinärzten zu optimieren und die Nachwuchsmediziner zur hausärztlichen Tätigkeit motivieren.
Für die Ärzte bedeutet die strukturierte Weiterbildung eine große Erleichterung. Denn bisher mussten sie sich die einzelnen von der Landesärztekammer geforderten Weiterbildungsabschnitte eigenverantwortlich organisieren und dabei oft auch Phasen der Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen. Mit zusätzlichen Angeboten will das Institut für Allgemeinmedizin gezielt auf die hausärztliche Tätigkeit vorbereiten. Dazu gehören berufsbegleitende Seminare, ein Mentorenprogramm und Unterstützung bei Forschungsvorhaben.
Mittlerweile haben sich bereits 14 Interessenten beworben, die ihre Weiterbildung in den Verbünden absolvieren möchten. Für Prof. Antonius Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin, ist der bisherige Erfolg des Projekts ein Ansporn, über einen weiteren Ausbau nachzudenken: „Die Rückmeldung von Nachwuchsmedizinern, niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern zeigen uns, dass wir mit unserem Programm offene Türen einrennen. Unsere Ressourcen sind jedoch begrenzt. Deshalb werden wir noch ein bis zwei ländliche Verbünde aufnehmen und dann erproben, ob unser Konzept generalisierbar ist. Eine Möglichkeit wäre, in der Zukunft mit anderen Institutionen zu kooperieren, so dass die gesamte bayerische Region abgedeckt werden kann.“
(idw, 07/2010)