Das Konsortium RESPONSE – Partnerschaft für Innovation in der Implantattechnologie, in dem die Universität Rostock federführend ist, koordiniert eines der zehn herausragenden Forschungskonzepte, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2020 mit insgesamt 500 Millionen Euro gefördert werden. Auf RESPONSE entfallen 45 Millionen Euro, die an die beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen gehen.
Im Zentrum der Forschung stehen die bessere Versorgung multimorbider Patienten und die Erhöhung der Lebensqualität bis ins hohe Alter. Dazu sollen alle Akteure in Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft und der Kostenträger besser kooperieren. „Es geht um die gesamte Translationskette, also eine intersektorale und überregionale Kooperation“, erläutert die Sprecherin des Konsortiums, Frau Professor Katrin Sternberg vom Institut für Biomedizinische Forschung an der Universität Rostock.
„Ich gratuliere zu dieser herausragenden Würdigung eines der ganz wichtigen Forschungsschwerpunkte an der Universität Rostock. Besonders freut mich der konsequente interdisziplinäre Ansatz dieser Forschung. Darin liegt unsere Zukunft“, betonte Professor Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock. „Die Medizintechnik spielt in diesem Forschungsprojekt eine zentrale Rolle“, erläutert Professor Klaus-Peter Schmitz, Direktor des Instituts für Biomedizinische Technik. „Unterschiedliche Disziplinen aus der Medizin, den Ingenieur- und Naturwissenschaften, der Demografie, der Versorgungsforschung sowie Gesundheitsökonomie müssen hier sehr eng zusammenarbeiten, um erfolgreich zu sein.“
Angestrebt werden klinisch relevante Therapien mit innovativen Implantaten, die zu einer Entlastung des Gesundheitssystems bei der Behandlung von Volkskrankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Grauer und Grüner Star, Schwerhörigkeit und Taubheit, führen. RESPONSE entwickelt hierfür Implantate, die in besonderer Weise ihr Zielgewebe berücksichtigen und eine gewebe- und implantatspezifische Antwort auf zelluläre Prozesse in der Implantatregion geben. Gleichzeitig soll die Lebensdauer der Implantate deutlich erhöht werden, indem durch verbesserte Implantatwerkstoffe und -designs Wiedereingriffe erleichtert so-wie notwendige Implantaterneuerungen reduziert werden können. Dies bedeutet auch die Ausweitung minimalinvasiver Techniken auf neue Anwendungen in der Implantattechnologie. Die an RESPONSE beteiligten Unternehmen werden dadurch in die Lage versetzt, ihre Positionen in Markt und Wettbewerb weiter auszubauen. Auf diese Weise leistet RESPONSE wichtige Beiträge zur Lösung einer volkswirtschaftlich und gesellschaftlich bedeutsamen Problemstellung und führt zu Wirtschaftswachstum auf dem Gebiet der Medizintechnik in den neuen Bundesländern.
Das Bundesforschungsministerium fördert Konsortien aus Wissenschaft und Wirtschaft in seinem Programm Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation. Eine Expertenjury unter Vorsitz von Matthias Kleiner, dem ehemaligen Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wählte am Mittwoch (17.07.2013) die zehn überzeugendsten Konzepte aus. Die Konsortien bilden ein breites Spektrum aus Forschungsthemen ab: Von der Entwicklung innovativer Baustoffe über neue Medikamente und Therapien bis hin zur Sicherstellung einer bezahlbaren und sauberen Energieversorgung.
Zum Konsortium RESPONSE gehören: Institut für Biomedizinische Technik der Universität Rostock/Universitätsmedizin (Konsortialführer), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald/Universitätsmedizin, Medizinische Hochschule Hannover, Westfälische Wilhelms-Universität Münster,
Max-Planck-Institut für Demografische Forschung Rostock, Max-Planck-Forschungsstelle für Enzymologie der Proteinfaltung Halle, Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V., Laser Zentrum Hannover e.V., Institut für Implantattechnologie und Biomaterialien e.V. Warnemünde, Innovent e.V. Jena,
Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH, BIOTRONIK SE & Co. KG Berlin, CORTRONIK GmbH Rostock, Jenoptik Laser GmbH Jena, Gambro Dialysatoren GmbH Hechingen und viele andere hoch spezialisierte Einzelunternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet.
Kontakt:
Universität Rostock
Universitätsmedizin
Institut für Biomedizinische Technik
Prof. Dr. Katrin Sternberg
Fon: +49 (0)381 54345-525
Mail: katrin.sternberg@uni-rostock.de