(djd). Trockene Heizungsluft drinnen, feuchte Kälte draußen – dieser ständige Wechsel in Herbst und Winter ist nicht nur lästig, sondern auch Schwerstarbeit für das Immunsystem. Kein Wunder, dass sich gerade in der kalten Jahreszeit viele mit einer Erkältung herumplagen. Die Krankheitserreger haben leichtes Spiel, wenn die körpereigene Abwehr nicht exzellent aufgestellt ist – das gilt auch für Grippeviren. Deshalb ist nun die richtige Zeit, um gezielt vorzubeugen, damit man gut durch die kalte Jahreszeit kommt.
Die Grippeimpfung genügt oft nicht
Die Grippesaison 2012/2013 war ungewöhnlich lang: In 19 Wochen ermittelte das Robert-Koch-Institut rund 7,7 Millionen influenzabedingte Arztbesuche. Auch deshalb ist die jährliche Grippeimpfung für immer mehr Menschen selbstverständlich. Sinnvoll ist ein Termin zwischen September und November, weil dann das Immunsystem genug Zeit hat, um bis zum Beginn der Grippewelle – meist nach dem Jahreswechsel – Antikörper aufzubauen. Was viele nicht wissen: Auch der einmalige Impfschutz vor Pneumokokken kann sinnvoll sein. Diese Bakterien besiedeln bei vielen gesunden Menschen den Nasen-Rachen-Raum, ohne dass es zu einer Infektion kommt. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, können sie schwerwiegende Erkrankungen wie Lungen- und Hirnhautentzündungen, aber auch Blutvergiftungen auslösen. Insgesamt sind Pneumokokken für rund 70 Prozent aller bakteriellen Atemwegserkrankungen verantwortlich.
Pneumokokken – eine unterschätzte Gefahr
Jährlich sterben ca. 1,6 Millionen Menschen weltweit infolge einer Pneumokokken-Infektion. Zum Vergleich: Grippeinfektionen sind jedes Jahr für 250.000 bis 500.000 Todesfälle verantwortlich. Pneumokokken sind bakterielle Erreger, die durch Tröpfcheninfektion zum Beispiel beim Sprechen, Niesen oder Husten übertragen werden. Da das körpereigene Immunsystem genauso altert wie der Mensch und die Abwehrkräfte mit jedem zusätzlichen Lebensjahr abnehmen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut allen Menschen ab 60 Jahren, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Das kann gleichzeitig mit der Grippeimpfung geschehen. Besonders wichtig ist die Impfung auch für chronisch kranke Patienten, etwa für Diabetiker oder Menschen mit der Lungenkrankheit COPD. Da ihr Immunsystem dauerhaft geschwächt ist, sind sie durch Pneumokokken-Infektionen in hohem Maße gefährdet. Die STIKO rät chronisch Kranken daher ebenfalls zur Pneumokokken-Impfung. Die Kosten werden für über 60-Jährige, für Risikopatienten sowie für Säuglinge und Kleinkinder von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Impfung gegen Influenza wird ebenfalls für über 60-Jährige sowie für Schwangere und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen erstattet. Hilfreiche Informationen zum Thema hat das Robert-Koch-Institut unter http://www.rki.de zusammengestellt.
Tipps für ein starkes Immunsystem
Impfungen unterstützen den Körper bei Abwehr spezifischer Krankheitserreger. Zusätzlich zum entsprechenden Impfschutz können die Abwehrkräfte auch durch eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung und ausreichend Bewegung gestärkt werden. Auch viel frische Luft und Sonnenlicht können die Abwehrkräfte mobilisieren – der Kreislauf kommt auf Touren, die Sauerstoffversorgung der einzelnen Zelle wird verbessert. Wer sein Immunsystem so unterstützt, erhöht die Chancen, gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen.