Immer weniger Menschen sterben in Deutschland an einem Herzinfarkt. „Die Zahl der Herzinfarkt-Toten ist seit dem Jahr 2000 insgesamt um 10.507 Todesfälle oder 15,4 Prozent gesunken“, bilanziert „Herzbericht“-Autor Dr. Ernst Bruckenberger bei der Präsentation der neuen Daten auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie in Nürnberg. „Bei den Männern waren es 5.899 Todesfälle weniger, das sind minus 16,2 Prozent, bei den Frauen waren es 4.608 Todesfälle beziehungsweise 14,4 Prozent weniger. Dabei hat die Sterbeziffer bei Männern und Frauen in allen Altersgruppen abgenommen, am stärksten in der Gruppe der 70- bis 80-Jährigen.“
Diese sehr positiven Ergebnisse, die durch die beeindruckenden Fortschritte der kardiologischen Diagnostik und Behandlung zu tun haben, haben ihren Preis. Von 2002 bis 2008 stiegen in Deutschland die Krankheitskosten für Herzkrankheiten insgesamt um 35.512 Milliarden Euro an, das bedeutet ein Plus von 16,2 Prozent. Demgegenüber betrug die Zuwachsrate der Kosten für den akuten Herzinfarkt bei den Männern 82,3 Prozent und bei den Frauen 62,2 Prozent.
Prof. Michael Böhm, Präsident der DGK, weist darauf hin, „dass das gute Ergebnis auch auf die Zunahme der Katheter-Einrichtungen zurückzuführen ist. Diese verbessern vorwiegend die mangelnden Kapazitäten in den neuen Bundesländern. Entsprechend der dokumentierten Zahlen wird die Auslastung der Katheterplätze zunehmend auch durch elektrophysiologische Ablationsleistungen erfüllt, von denen Patienten mit Vorhofflimmern profitieren.“
Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
Pressestelle in Nürnberg:
Prof. Eckart Fleck (Pressesprecher der DGK), Roland Bettschart (B&K):
Tel.: 0911 / 8606 – 4648;
Christiane Limberg (Pressereferentin der DGK): Tel.: 0911 / 8606 – 6940
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute rund 7500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.
(idw, 10/2010)