(dmd-k). Kommt es bei der Fahrt auf deutschen Autobahnen zum Schlimmsten, sollen sie Leben retten. Leitplanken aus Stahl gehören seit vielen Jahren zum vertrauten Straßenbild. Bei einem Unfall geben sie nach und mindern die Wucht des Anpralls. Statt hart zu bleiben, wirken die Stahlplanken wie ein Kissen – ein Unterschied, der für Pkw-Insassen überlebenswichtig sein kann. Ebenso wird das Durchbrechen eines von der Fahrbahn abkommenden schweren Lkw verhindert. Doch nun scheinen die Schutzplanken selbst in Gefahr zu sein, denn immer häufiger werden sie durch starre Betonwände verdrängt, hat die Initiative „Die Sicherheit an Deiner Seite“ festgestellt. Eine Entwicklung, die nach den Worten der Verkehrssicherheits-Experten bedenklich ist.
Abstimmen: Stahl oder Beton?
Betonelemente bergen die Gefahr, dass Fahrzeuge aufsteigen, sich überschlagen oder den Fahrbahnschutz überrollen. Die Forderung der Initiative, Stahlschutzplanken zu erhalten, wird daher von vielen Seiten unterstützt. Für Motorradfahrer etwa wurde ein spezieller Unterfahrschutz an den Stahlplanken entwickelt, der unter der Leitplanke montiert wird und ein „Durchrutschen“ verhindert. Viele Kilometer kurvenreicher Landstraßen sind bereits nachgerüstet worden. „Wir wollen aufklären, warum Stahlschutzplanken mit RAL-Gütezeichen so überlebenswichtig für die Sicherheit sind“, beschreibt Volker Goergen, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken, das Anliegen der Initiative. Er ruft dazu auf, auf http://www.nachgeben.com die eigene Meinung zum Thema zu äußern.
Kosten im Vergleich
Neben Sicherheitsaspekten sprechen auch die höheren Kosten gegen den Einsatz von Beton, so Goergen weiter. „Die derzeit verbauten 6.000 Kilometer Betonwände an bundesdeutschen Autobahnen und Straßen haben den Steuerzahler mindestens 300 Millionen Euro mehr gekostet.“ Die Kosten für Stahlschutzplanken und Betonwände bewegen sich nach seinen Worten nur auf den ersten Blick auf ähnlichem Niveau. „Bei Beton kommen noch die Kosten für Gründung oder Fundament hinzu, die mit rund 50 Euro pro laufendem Meter zu Buche schlagen.“