Im Dienste der Gesundheit – im Visier der Technik: Arbeiten im Bereich Medizintechnik nach dem Studium

Coronavirus, Cholesterinabtransport

Wenn Herzen höherschlagen: Von Kunstherzen und Kontosaldos

Über zehn Millionen Menschen leiden in Europa an einer Herzschwäche. Viele davon warten auf ein Spenderherz und müssen die Wartezeit mit sogenannten Herzpumpen überbrücken. Da das künstliche Herz ein hohes Risiko an Nebenwirkungen mitbringt, haben Medizintechniker und Forscher nun ein besonderes Material entwickelt: Auf dem Fremdkörper können sich nun körpereigene Zellen ansiedeln, was eine Abstoßung verhindert. Wer im Bereich Medizintechnik arbeitet, leistet folglich nicht nur einen wesentlichen Beitrag für die Wissenschaft, sondern setzt sich auch für die Gesundheit der Menschheit ein. Als Medizintechniker genießt man somit ein hohes Ansehen und erfreut sich auch an einem entsprechend gut gefüllten Konto – Doch der Weg bis dahin ist kein leichter: Im Folgenden ist über die Einstellungsvoraussetzungen und worauf Recruiter achten, zu lesen.

Angesagt und gut bezahlt: Medizintechniker sind gefragter denn je!

Das durchschnittliche Jahreseinstiegsgehalt für Bachelorabsolventen und Naturwissenschaftler im Bereich Medizintechnik beträgt, nach Angabe der Vergütungsberatung Personalmarkt, ca. 44.200 Euro. Bereits während des eineinhalbjährigen Traineeships liegt das Brutto-Jahresgehalt im Bereich um die 43.000 Euro. Anhand dieser Zahl erkennt man: Medizintechniker sind gesuchte Leute – Die Einstellungschancen nach dem Studium sind optimal: Laut Statistik haben Medizintechniker eine Anstellungsquote von 100%. Das Einstiegsgehalt erhöht sich nach 10 Jahren im Berufsleben um ca. 70%. Dem gefragten Fachpersonal bieten sich vielfältige Möglichkeiten bei den Einstiegsbranchen:

  • Industrie
  • Energie, Wirtschaft
  • Dienstleistungsgewerbe, Internet
  • Forschung, Bildung
  • NGOs (Non-Profit-Organisationen)
  • Öffentliche Verwaltung

 

Voraussetzungen: Ein interdisziplinäres Studium mit großartigen Perspektiven

Um einen Job im Bereich Medizintechnik zu ergattern, empfiehlt sich ein vorangegangenes Studium. Das Medizintechnik-Studium  ist ein beliebter Studiengang für Technikinteressierte, die nicht vor den Anforderungen eines Medizinstudiums zurückschrecken. Das Studium ist interdisziplinär, d.h. es vereint Inhalte aus der Medizin, Informatik, den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Neben dem eigenständigen Studiengang ist es auch möglich, sich während eines Physik- oder Ingenieurstudiums auf Medizintechnik zu spezialisieren.

Wer das anspruchsvolle Lernpensum mit Bravour schafft, wird später unter anderem komplizierte medizinische Apparate und Maschinen, wie z.B. Herzschrittmacher, Knieprothesen oder Kernspintomographen, entwickeln.

Einige Universitäten verlangen ein Vorpraktikum oder sehen einen anspruchsvollen Eignungstest vor, welcher die Fähigkeit des Bewerbers bezeugen kann, technische und medizinische Zusammenhänge zu verstehen. Einen NC gibt es für das Medizintechnikstudium dafür nur selten.

Die Medizintechnik ist eine innovative Branche und bringt dank des demografischen Wandels großartige berufliche Perspektiven. 96 % der Unternehmen, die medizintechnische Produkte nutzen, entwickeln und herstellen, haben derzeit offene Stellen: Krankenhäuser und Forschungsinstitutionen ebenso wie industrielle Großkonzerne.

Medizintechniker Wanted: Headhunter auf der Jagd

Die Suche nach hochqualifizierten Experten und Managern ist, bei einem Jahresumsatz von weit über 20 Milliarden Euro alleine in Deutschland, nicht verwunderlich. Oft werden auf Medizintechnik spezialisierte Headhunter und Recruiter auf Nachwuchstalente angesetzt, denn die Konkurrenz um die besten Fachkräfte, welche Forschung und Entwicklung vorantreiben können, ist groß.

Worauf Recruiter achten:

  • Fachliche Vertiefung und Spezialisierung
  • Fähigkeit logisch und strukturiert zu denken
  • Problemlösungspotenzial
  • Teamfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeiten
  • Erfindergeist
  • Absolvierte Praktika und Zusatzausbildungen
  • Sehr gute Englischkenntnisse (C1 Niveau)
  • Interkulturelle Kompetenzen

Innovative Lösungen werden in Teams entwickelt, weshalb Problemlösungspotenzial, Teamgeist und Kommunikationsfähigkeiten unabdingbar sind. Als Mitarbeiter in der Medizintechnikbranche befindet man sich im ständigen Austausch mit anderen Fachdisziplinen und Spezialisten, wie z.B. Entwicklungsingenieuren oder Produktmanagern.

Da die Medizintechnik eine internationale Branche ist und viele Firmen auch ausländische Standorte haben, sind ausgezeichnete Englischkenntnisse und ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz erforderlich. Viele Niederlassungen befinden sich in Amerika oder Asien, d.h. die Arbeit in internationalen Teams ist oft an der Tagesordnung.

Besonders gesucht sind Kandidaten, welche ein hohes Maß an Kreativität gepaart mit Pragmatismus mitbringen: Eine Paarung, die in der interdisziplinären Branche von Wissenschaft und Wirtschaft sehr gefragt ist. Einerseits geht es immer um den wissenschaftlichen Fortschritt, andererseits muss ein Medizintechniker auch im Hinterkopf behalten, welche Produkte sich gut verkaufen lassen – Sowohl Erfindergeist als auch ein gutes Gespür für Trends und Nischen sind deshalb gefragte Eigenschaften.

Vielen Unternehmen ist es wichtig, dass der Kandidat bereits in die Branche hineingeschnuppert hat. Dies ist in Form von Praktika oder zusätzlichen Berufsausbildungen, wie beispielsweise im kaufmännischen oder technischen Bereich, möglich. Wer als Berufseinsteiger zusätzlich zum naturwissenschaftlichen Studium noch kaufmännisches Knowhow oder eine Ausbildung zum Chemielaboranten mitbringt, erhöht seine Nachfrage auf dem Markt. Schulungen und Kompetenzerwerb im interkulturellen Bereich sind ebenfalls von Vorteil.

In jedem Fall sollte man eine hohe Technikaffinität und die Leidenschaft für gesundheitswirtschaftliche Themen mitbringen, damit es mit dem überdurchschnittlich gut bezahlten Traumberuf klappt.

 

 

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