Rund 200.000 Hüftoperationen werden in Deutschland jährlich durchgeführt. Mit dieser Anzahl handelt es sich tatsächlich um einen der operativen Eingriffe, die am häufigsten durchgeführt werden. Es stellen sich die Fragen, wann eine Operation an der Hüfte notwendig wird, wie sich ihr Ablauf gestaltet und welche Aspekte bezüglich einer anschließenden Reha zu beachten sind. Diese Fragen werden im folgenden Text beleuchtet.
Wann ist eine Operation der Hüfte unvermeidlich?
Patienten müssen sich einer Hüftoperation unterziehen, wenn der Gelenkknorpel im Hüftgelenk erheblichen Verschleiß aufweist. In solch einem Fall benötigt man in der Regel einen Hüftgelenkersatz (Fachbegriff: Endoprothese). Der Arzt versucht zuvor jedoch alle anderen Therapiemaßnahmen und spricht sich nur für eine Operation der Hüfte aus, wenn andere Maßnahmen keine Verbesserung versprechen.
Zu anderen therapeutischen Maßnahmen gehört exemplarisch die Minimalinvasive Hüftarthroskopie. Auch Physiotherapie sowie sportliche Aktivitäten erhöhen die Chancen, das Hüftgelenk wenigstens für die nächsten Jahre zu erhalten.
Wenn die Arthrose jedoch weit fortgeschritten ist und der Patient sogar nachts und trotz einer Behandlung mit Medikamenten Schmerzen erleidet, ist zu einer Operation der Hüfte zu raten. Auch sollte die Hüftoperation nicht weiter aufgeschoben werden, wenn Bewegungsschmerzen so stark sind, dass es zu einem generellen körperlichen Abbau kommt.
Wie kommt es zu dem Verschleiß des Hüftgelenks?
Nicht bei jedem Patienten sind die Gründe und Ursachen für den Verschleiß des Hüftgelenks klar definierbar. Häufig liegt jedoch Rheuma vor. Erbliche Fehlbildungen, beispielsweise die Hüftdysplasie oder auch durch eine langanhaltende Überbelastungen, exemplarisch bei Übergewicht, können ebenfalls die Ursache für den Verschleiß des Hüftgelenks darstellen.
Das Impingement, welches eine fehlerhafte Formung des Oberschenkelkopfes beschreibt, kann das Hüftgelenk so sehr beeinträchtigen, dass eine Prothese, die durch die Operation der Hüfte eingesetzt wird, unerlässlich wird.
Der Ablauf der Hüft-OP
Für die ATOS Hüftchirurgen stellt die Hüftoperation einen Routineeingriff dar, der ungefähr ein bis zwei Stunden Zeit in Anspruch nimmt. Die Operation erfolgt in der Regel unter Vollnarkose, in einigen Fällen besteht jedoch auch die Möglichkeit, nur die untere Körperhälfte des Patienten zu betäuben. Obgleich das gesamte Hüftgelenk gegen eine Prothese ausgewechselt wird, ist in den meisten aller Fälle lediglich ein kleiner Schnitt unterhalb der Hüfte notwendig.
Welche Art von Prothese eingesetzt wird, ist von vielen verschiedenen Aspekten abhängig. Zu diesen Faktoren zählen unter anderem das Alter der Patientin oder des Patienten oder auch die Ausprägung und Art der grundlegenden Erkrankung. Die Ärzte differenzieren zwischen einer zementierten Prothese, einer zementfreien Prothese sowie der Hybridprothese.
Die zementierte Prothese wird von den ATOS Chirurgen mithilfe eines Spezialklebstoffs („Knochenzement“) sicher in der Gelenkpfanne eingesetzt. Dabei muss der Oberschenkelhals sowie auch die Hüftgelenkspfanne bearbeitet werden.
Bei jüngeren Menschen wird von den Ärzten die zementfreie Prothese, die individuell an den Oberschenkel angepasst wird, eingesetzt.
Die Hybridprothese stellt hingegen eine Kombination aus zementierter und zementfreier Prothese dar. Hier verankern die ATOS Chirurgen die Gelenkpfanne ohne die Nutzung von Klebstoff, während hingegen der Schaft mit Knochenzement angebracht wird.
Wie lange ist eine Hüftprothese haltbar?
Hüftprothesen werden aus den modernsten Materialien hergestellt. In den vergangenen Jahren wurden diese immer weiter perfektioniert, sodass die Haltbarkeit einer Hüftprothese heutzutage bei 15 bis 20 Jahren liegt. Viele Patienten können ihre Prothese jedoch sogar noch länger tragen.
Ein Austausch der Prothese muss erfolgen, sobald sich die Gelenkköpfe lockern. Dies kann infolge einer natürlichen Veränderung der Knochenstruktur geschehen.
Was gilt es nach einer Hüftoperation zu beachten?
In den ersten Wochen unmittelbar nach der Operation der Hüfte ist das neue Gelenk noch ziemlich empfindlich. In dieser Phase ist große Vorsicht geboten. Insbesondere beim Steigen einer Treppe, dem Autofahren oder Duschen ist dem Patienten ans Herz zu legen, dass sie oder er alle nötigen Bewegungen behutsam durchführt. Vermeiden sollte die oder der Betroffene außerdem, schwere Lasten hochzuheben oder die Prothese starken Erschütterungen auszusetzen. Bei der Krankenkasse können sich Betroffene über mögliche Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern können, informieren. Solche Hilfsmittel sind beispielsweise Strumpfanzieher, Greifzangen oder Toilettenerhöhungen.
Bestenfalls wird nach der Operation der Hüfte drei Monate lang auf dem Rücken statt auf der Seite geschlafen – zumindest für zwei Wochen. Wer dennoch auf der Seite liegen möchte, sollte dies nur tun, indem sie oder er das operierte Bein oben lagert und ein Seitenschläferkissen verwendet.
Es gibt auch einige Verhaltensweisen, die in der ersten Zeit nach dem operativen Eingriff zu vermeiden sind. Hierzu zählen tiefes Sitzen in einem Sessel oder auf dem Sofa, das Übereinanderschlagen der Beine, das Drehen des Oberkörpers bei feststehenden Beinen und auch das Treppensteigen ohne Hand am Geländer.
Der behandelnde Arzt wird den Patienten darüber in Kenntnis setzen, ab welchem Zeitpunkt wieder Sport betrieben werden darf, solange es sich um eine gelenkschonende Sportart handelt. Radfahren, Wandern und auch das Schwimmen sind sehr gut geeignet, wohingegen Sportarten mit hoher Sturz- oder Verletzungsgefahr nicht ausgeübt werden sollten.
Wie viel Zeit nimmt die Genesung nach einer Hüftoperation in Anspruch?
Die Genesung wird ungefähr drei Monate andauern. Anschließend können Betroffene mit kleinen Einschränkungen zu ihrem gewohnten Alltag zurückkehren.
Wie geht es nach der Hüftoperation weiter?
Die Rehabilitationsphase startet bereits während des Aufenthaltes im Krankenhaus.
Unter der Anleitung von Physiotherapeuten werden einfache Übungen durchgeführt. Auch Standübungen und eine Gangschule werden gehalten. Eine Besserung des Zustandes tritt in der Regel so schnell ein, dass die Patientin oder der Patient bereits nach wenigen Tagen in der Lage ist, selbstständig zu duschen.
Drei bis fünf Tage nach der Operation wird eine weitere Röntgenaufnahme gemacht, um den Sitz der Hüftprothese zu kontrollieren.
Der Aufenthalt im Krankenhaus dauert nach der Hüftoperation durchschnittlich sieben bis zehn Tage. Wenn die Entlassung erfolgt, ist die äußere Wundheilung in der Regel abgeschlossen, sodass der Arzt die Fäden ziehen kann – sofern kein selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet wurde.
Ambulante oder stationäre Reha nach dem Krankenhaus
Nach dem Krankenhausaufenthalt erfolgt eine drei- bis vierwöchige Rehabilitationsmaßnahme, die je nach Wunsch der Patientin oder des Patienten und nach Absprache mit dem behandelnden Arzt stationär oder ambulant stattfinden kann.
Hüftchirurgen in den ATOS Kliniken
Da die Hüfte ein äußerst komplexer Apparat ist, gibt es unzählige Ursachen für mögliche Beschwerden. Die Coxarthrose (Hüftarthrose) bringt deutliche Schmerzen und Einschränkungen mit sich. ATOS Hüftspezialisten arbeiten immerfort mit den modernsten und innovativsten Methoden.
Bei einer Coxarthrose wird zwischen der primären und der sekundären Form differenziert.
Eine primäre Hüftgelenksarthrose kommt ohne erkennbare Ursache auf, ergo ohne eine bestehende Vorerkrankung. Sie tritt in den meisten Fällen durch altersbedingten Verschleiß meist nach dem 60. Lebensjahr auf.
Die sekundäre Hüftgelenksarthrose hingegen entsteht durch eine bereits vorliegende Erkrankung. Die Betroffenen sind häufig noch ziemlich jung. Zudem tritt die sekundäre Hüftgelenksarthrose einseitig auf.
Welche Form von Arthrose auch vorliegt, die ATOS Hüftchirurgen können Betroffenen professionell helfen und die Patientinnen und Patienten medizinsch bestens versorgen und betreuen.