Leipzig, 26. April 2010 —– Im Rahmen des bereits im Jahr 2009 begonnenen umfangreichen Bauvorhabens wurden heute am Herzzentrum Leipzig ein hochmodernes Elektrophysiologisches Labor, ein 128-Zeilen-DualSource Flash-Computertromograph sowie ein 3,0 T-Magnetresonanztomograph der neuesten Generation dem Routinebetrieb übergeben und somit in die Dienste der Patienten gestellt. Diese Investitionen tragen dazu bei, die europaweit führende Position der Abteilung für Rhythmologie weiter auszubauen und auch weltweit eine richtungweisende Stellung einzunehmen.
Epidemiologische Schätzungen gehen davon aus, dass in den nächsten Jahrzehnten jeder 4. Mensch im Alter von 70 – 80 Jahren unter Herzrhythmusstörungen leiden wird. Die Entwicklung neuer innovativer Therapieverfahren spielt für die betroffenen Patienten eine entscheidende Rolle. Eine herausragende Stellung nimmt dabei die neu in den Leitlinien etablierte Katheterverschorfung (Ausschaltung der erkrankten Herzareale durch elektrische Blocklinien) ein. Dieses Therapiekonzept wurde in maßgeblicher Weise am Herzzentrum Leipzig mitgestaltet und mitentwickelt. Das nunmehr übergebende Elektrophysiologische Labor erlaubt den betreuenden Ärzten eine noch präzisere und damit sicherere Versorgung der Patienten.
Die Durchführung der bildgebenden Diagnostik innerhalb kürzester Zeit und die damit verbundene schnellstmögliche Einleitung der Behandlung sind gerade bei Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankungen von entscheidender Bedeutung. Der Flash-Computertomograph setzt hierbei neue Maßstäbe. Schneller als je zuvor nimmt das System selbst kleinste anatomische Details auf und gibt sie in einer ausgezeichneten Bildqualität wieder. Dabei benötigt er nur noch einen Bruchteil der Strahlungsdosis bisheriger Anlagen. Von diesem Forschungserfolg können damit ab sofort vor allem Patienten mit erhöhten kardiovaskulären Risikofaktoren profitieren.
Wissenschaft und Krankenversorgung sind am Herzzentrum Leipzig eng miteinander verbunden. Ziel ist es, Innovationen mit zu entwickeln, zu evaluieren und damit neue Therapiekonzepte zu finden, um den betroffenen Patienten noch schneller, wirkungsvoller und dauerhafter – aber auch schonender – zu helfen. Das bis Ende des Jahres noch fortlaufende Bauvorhaben bietet die dazu notwendige Erweiterung der klinischen und forschungswissenschaftlichen Kapazitäten. Neben einer Gebäudeaufstockung finden dabei insbesondere Umbauten bzw. Investitionen im innovativ-technischen Bereich statt.
(idw, 04/2010)