„Das neue mobile Monitoring ermöglicht erstmals eine nahtlose Erfassung, Verarbeitung und Beobachtung der Neugeborenen, egal ob die Kleinen zur Untersuchung, Röntgen oder Operation müssen“, so der Leiter der Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Prof. Matthias Heckmann.
Vor nicht allzu langer Zeit mussten die Frühchen noch umständlich „umgestöpselt“ werden, wenn sie die Station für einen Eingriff verlassen mussten. Das innovative System, das „Überwachungslöcher“ verhindert und zum ständigen Begleiter des Frühchens wird, ist zudem wesentlich bedienfreundlicher und übersichtlicher. Alle relevanten Angaben sind auf einen Blick auf dem Monitor erfassbar. Somit verfügen alle Beteiligten jederzeit über die wichtigsten aktuellen und gespeicherten Werte des Babys. Die Lebensdaten der zu früh geborenen oder kranken Kinder laufen in einer Zentrale zusammen und können von dort optimal im Auge behalten werden. „Die neue Technik erleichtert uns die Arbeit enorm und macht uns im Notfall schneller einsatzbereit“, so Heckmann weiter. „Das System ist einheitlich, aber bei jedem Gewicht geeignet. Das ist auch notwendig, da in der Abteilung auf zwei Stationen zum einen Frühgeborene mit einem Gewicht von weniger als 400g und zum anderen große Kinder von manchmal über 100 kg intensivmedizinisch betreut werden.“
Erst im Sommer wurde die Abteilung Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin mit insgesamt zwölf neuen Beatmungsgeräten des Marktführers Dräger ausgestattet. „Die neuen Geräte verfügen über viele Vorteil für die kleinen Patienten“, erklärte Heckmann. „So erkennen diese Geräte automatisch und noch feinfühliger die eigenen Atembemühungen der Kinder. Diese werden nur soweit unterstützt, wie es wirklich nötig ist. An jedem Beatmungsplatz eines Frühgeborenen kann direkt zwischen einer normalen Beatmung, die die Atmung des Kindes nachahmt, und einer sogenannten Hochfrequenzoszillation mit bis zu 600 Mini-Atemzügen pro Minute umgeschaltet werden. Die Schwingungsbeatmung schont die empfindlichen und noch nicht ausgebildeten Lungen der Frühchen.“
In der Neonatologie im Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe Level 1 in Greifswald mit zwölf Intensivplätzen werden jährlich bis zu 150 Frühgeborene aus ganz Vorpommern, davon 40 bis 50 Extremfrühchen mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm betreut wie jüngst die Zwillinge Leonie (500 g) und Niklas (600 g) in der 22. Schwangerschaftswoche (22/6). Zum intensivmedizinischen Spezialistenteam gehören neun Fachärzte, sieben Assistenzärzte sowie 50 Pflegefachkräfte und eine Sozialarbeiterin.
Universitätsmedizin Greifswald
Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendmedizin
Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin
Leiter: Prof. Dr. med. Matthias Heckmann
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