„Wir haben zwei verschiedene Arten der Kopplung von Herzschlag und Atmung untersucht“, erklärt MLU-Physiker Jan Kantelhardt, der in diesem Jahr bereits mit einer Veröffentlichung in „Nature Communications“ für Aufsehen gesorgt hatte. „Konkret war das einerseits die Phasen-Synchronisation, also die Frage, ob Herzschlag und Atmung einen angeglichenen Takt haben. Zum Zweiten die sogenannte respirative Sinus-Arrhythmie. Dabei geht es um die Frage, ob die Geschwindigkeit des Herzschlags mit dem Atemtakt schwankt. Wir konnten zeigen, dass die beiden Arten der Kopplung unabhängig voneinander sind.“
Bisher sei nur die diagnostische Relevanz der Sinus-Arrhythmie bekannt. „Der andere Indikator reagiert aber zehnmal empfindlicher auf den Wechsel von Schlaf- und Wachstadien. Und er wird von ihnen mehr beeinflusst als von vom Alter der Probanden.“ Seinen diagnostischen Wert gelte es nun genauer zu erforschen, beispielsweise im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems.
Angaben zur Publikation:
„Phase transitions in physiologic coupling“
Autoren: Ronny P. Bartsch, Aicko Y. Schumann, Jan W. Kantelhardt, Thomas Penzel, Plamen Ch. Ivanov
Erschienen in:
Proceedings of the National Academy of Sciences
DOI: 10.1073/pnas.1204568109
Ansprechpartner:
Dr. Jan W. Kantelhardt
Institut für Physik
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