Nichtraucherschutz führt zu deutlich weniger Krankenhausaufnahmen wegen Angina Pectoris und Herzinfarkt
ESC-Kongress 2012: Studien belegen die Gefährlichkeit des Rauchens
- dass auch Menschen, die nur kurze Zeit rauchen, ein deutlich höheres Risiko für Diabetes-Vorstufen (Prädiabetes) als Nichtraucher haben. Bereits fünf bis zehn Packungs-Jahre (Anzahl der Raucherjahre x die Zahl der täglich konsumierten Zigarettenpackungen) führten in der untersuchten Gruppe von jungen und gesunden Erwachsenen bei Rauchern zu einem mehr als doppelt so hohen Risiko, Prädiabetes zu haben (GAPP-Studie, Basel und Liechtenstein);
- dass aktives und passives Rauchen bereits bei Jugendlichen zu einer Zunahme der Wanddicke der Halsschlagader führen kann, so eine Studie aus der Schweiz (Dr. Julia Dratva, Basel). Das gilt als Hinweis auf frühe arteriosklerotische Gefäßwandprozesse; und
- dass Passivrauchen bei gesunden Nichtrauchern eine ungünstige Wirkung auf die Blutplättchen-Aktivitäten hat: Bei längerfristigem Passivrauchen steigt bei Gesunden das Risiko thrombotischer, also durch den Verschluss von Blutgefäßen bedingter Zwischenfälle. (Doz. Dr. Mehmet Güngör Kaya, Erciyes Universität).
Deutsche Herz-Medizin ist internationale Spitze
Bei den wissenschaftlichen Arbeiten, die für die Präsentation ausgewählt wurden, ist die deutsche Kardiologie die Nummer eins: Von den rund 4200 präsentierten Arbeiten stammen 571 aus Deutschland. Zum Vergleich: Nummer zwei ist Japan mit 517 und Nummer drei Italien mit 378.
Fortschritte der Herzmedizin tragen am meisten zu längerer Lebenserwartung bei
„Das alles ist nicht nur von rein wissenschaftlicher Bedeutung, so Prof. Ertl. „Die beeindruckenden Fortschritte der modernen Kardiologie tragen, indem sie die Sterblichkeit bei Krankheiten des Kreislaufsystems kontinuierlich senken, maßgeblich zur Verlängerung unserer Lebenserwartung bei – mehr als jede andere medizinische Disziplin. Die Erkenntnisse in der Kardiologie haben innerhalb der letzten 30 Jahre zu einer Reduktion der Sterblichkeit um 70 Prozent geführt. Zwischen 2000 und 2010 ist in Deutschland die Sterblichkeit bei akutem Herzinfarkt und den ischämischen Herzkrankheiten (= Herzinfarkt; Krankheiten als Folge schlechter Durchblutung) um etwa 20 Prozent gesunken.“