Innovationen aus der Forschung für eine bessere Versorgung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen sind unverzichtbar angesichts der hohen Zahl der Betroffenen. Jährlich werden bundesweit rund 460.000 Menschen wegen Rhythmusstörungen in eine Klinik eingeliefert. Für seine Forschungsleistungen zur Vorbeugung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen auf dem kardiologischen Fachgebiet der Elektrophysiologie wurde der Hamburger Kardiologe Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Metzner von der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) mit dem Wissenschaftspreis der Gertrud-Spitz-Stiftung ausgezeichnet. PD Metzner ist seit 2013 Oberarzt in der Kardiologie und Elektrophysiologie der Asklepios Kliniken St. Georg in Hamburg.
Der Wissenschaftspreis wird seit 2012 für herausragende Leistungen in der Elektrophysiologie vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. „Ich freue mich, dass mit Ihnen ein Forscher ausgezeichnet wird, der neben der klinischen Versorgung bereits so erfolgreich wissenschaftlich tätig gewesen ist und von dem wir weitere Beiträge zur klinischen Elektrophysiologie und Kardiologie erwarten dürfen“, würdigte Herzspezialist Prof. em. Dr. med. Dr. h. c. Günter Breithardt, ehemaliger Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik C der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Metzners Verdienste. Der Spitz-Preisträger blicke auf eine „beachtliche Publikationsleistung“ mit 95 Veröffentlichungen in hervorragenden international anerkannten Journalen zurück, darunter 32 Publikationen als Erst- oder Letztautor. U. a. wirkte PD Metzner als Ko-Autor an der international viel beachteten und für Therapieentscheidungen wichtigen „FIRE AND ICE“-Studie (NEJM 2016) zur Evaluation der Ballon-basierten Katherablation mit, die zwei Verfahren objektiv gegenüberstellte: die Setzung von Verödungszonen im Herzen entweder durch Kälteanwendungen (Kryoablation) oder durch Hitzeanwendungen mittels Hochfrequenzstrom.
Von den Knochen zum Herzen
Geboren 1976 in Halle/Saale, promovierte PD Metzner zunächst 2005 an der Universität in Marburg über ein Kulturbelastungssystem für trabekuläre Knochen, setzte seinen medizinischen Werdegang jedoch im selben Jahr auf dem Gebiet der Inneren Medizin und Kardiologie in Hamburg fort, wo er unter Leitung von Prof. Dr. med. Karl-Heinz Kuck als Mentor und Vorbild an der II. Medizinischen Klinik der Asklepios Kliniken St. Georg 2012 seinen Facharzt erwarb. Dort vertiefte er auch seine wissenschaftlichen Schwerpunkte in der Evaluierung Ballon-basierter Ablationssysteme zur Therapie von Vorhofflimmern und in der Evaluation innovativer Mapping-Verfahren zur Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen. Diese Schwerpunktbildung mündete schließlich 2015 in die Habilitation zum Thema „Effektivität und Sicherheitsprofil zweier Ballon-basierter Ablationssysteme zur Behandlung von Vorhofflimmern“.
Der Gertrud Spitz-Wissenschaftspreis geht aus den Erträgen der von Franz-Herbert Spitz in der Deutschen Stiftung für Herzforschung gegründeten Treuhandstiftung hervor. Zweck des Preises ist es, herausragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Vorbeugung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen zu würdigen. Der Wissenschaftspreis ist benannt nach Gertrud Spitz, Ehefrau des Stifters Franz-Herbert Spitz.
Tipp: Mehr Infos zum Thema Herzrhythmusstörungen und zu den aktuellen Möglichkeiten der Diagnose und Therapie finden Betroffene in dem Experten-Ratgeber „Aus dem Takt“ der Herzstiftung unter www.herzstiftung.de/Herzrhythmusstoerungen-Sonderband.html
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30/2017
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