Helmholtz International Fellow Award für Organ-on-a-chip-Expertin Katia Karalis

Organ-on-a-Chip-Systeme bieten Forschern die Möglichkeit, auf der Basis von menschlichen Zellen physiologische Gewebsfunktionen im Labor zu simulieren und so relativ schnell ihre Hypothesen zu überprüfen. Vor allem erlaubt das Verfahren, viele Parameter gezielt einzustellen beziehungsweise auszulesen, was etwa bei der Modellierung von Krankheiten, der Wirkstoffforschung oder der Identifikation von Biomarkern von großer Bedeutung ist. Zudem können mechanische Faktoren wie Scherkräfte oder extrazelluläre Matrices simuliert werden. Auch das Helmholtz Zentrum München greift zunehmend auf diese Technologie zurück, etwa im neuen Helmholtz Pioneer Campus. Über den Helmholtz International Fellow Award sollen Kooperationen mit Dr. Katia Karalis, einer weltweit renommierten Expertin dieses Bereichs, ausgebaut werden.

„Katalysator für entscheidende Technologiedurchbrüche“

Der Vorschlag, Karalis für einen Helmholtz International Fellow Award zu nominieren, kam von den Direktoren des Helmholtz Pioneer Campus, Prof. Dr. Matthias Tschöp (Bereich Biomedizin) und Prof. Dr. Vasilis Ntziachristos (Bereich Bioengineering). Beide versprechen sich durch den Award eine Intensivierung der bestehenden Kooperationen. „Der Preis könnte ein Katalysator für entscheidende Technologiedurchbrüche sein“, blickt Tschöp voraus.

Katia Karalis ist Vizepräsidentin für Forschung in der Emulate AG, einem Spin-off des Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering der Harvard Universität in Boston, Massachusetts. Darüber hinaus beschäftigt sie sich schon lange mit den Themen Stoffwechsel und Entzündungsreaktionen sowie Gewebsregeneration und Erhalt von Homöostase. Dadurch gibt es zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten zum Helmholtz Zentrum München, wo nach Ursachen und Therapie von Diabetes und Fettleibigkeit gesucht wird.

„Katia Karalis und ich lernten uns damals in Harvard kennen und stehen seither in ständigem Kontakt“, erzählt Ntziachristos. „Ihre enorme Energie, Klugheit und Motivation sowie ihre ausgeprägte Fähigkeit zur Vernetzung beeindrucken mich nach wie vor. Ich könnte mir niemand Geeigneteren für diesen Preis vorstellen.“

Nach ihrem Studium an der Universität Athen hat Katia Karalis sowohl als Ärztin (MD) als auch in der experimentellen Chirurgie (PhD) promoviert. Anschließend ging sie in die USA und arbeitete dort unter anderem in den Bereichen Endokrinologie und Genetik am Cedars Sinai Medical Center in Los Angeles, den National Institutes of Health in Bethesda (Maryland), dem Children’s Hospital und der Harvard Medical School, beide in Boston. Seit 2015 hält sie an letzterer Vorlesungen und ist zudem Vizepräsidentin für Forschung der Emulate AG.

Als Gutachterin arbeitet Karalis für namhafte Fachmagazine: Molecular Psychiatry, das Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, Nature Medicine, Gastroenterology, das Journal Experimental Medicine, die Fachzeitschrift Immunology oder das Journal of Clinical Investigation sind nur einige prominente Beispiele. Darüber hinaus begutachtet sie Forschungsanträge für verschiedene Organisationen in Europa und den USA. Zahlreiche Preise und Förderungen unterstreichen ihre bisherigen Leistungen.

Weitere Informationen

Hintergrund:
Karalis ist eine von fünf Preisträgerinnen und Preisträgern, die sich unter den insgesamt 23 Nominierungen durchsetzen konnten. Erstmals verliehen wurde der Helmholtz International Fellow Award im Jahr 2012. Seitdem wurde der Award jährlich an insgesamt zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in jeweils zwei Ausschreibungsrunden verliehen. Finanziert wird der Preis aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Helmholtz-Präsidenten. Nominiert werden die Kandidaten von den Helmholtz-Zentren. Die Auswahl der Preisträger trifft das Helmholtz-Präsidium.

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Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören.

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