Helga-Reifert-Preis 2010 für Leipziger Uni-Mediziner

Der 61-Jährige Höckel ist Spezialist in der Behandlung von Krebserkrankungen des Genitaltraktes der Frau. Er hat die TMMR-Operation (totale mesometriale Resektion) entwickelt, die eine sichere und schonende Behandlung des Gebärmutterhalskrebses ermöglicht. Die Operationsmethode basiert maßgeblich auf seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen bezüglich der Beckenanatomie der Frau sowie der Tumorausbreitung im menschlichen Gewebe innerhalb eines anatomischen Kompartiments. Das lokale Ausbreitungsgebiet des Tumors wird demnach entsprechend der Embryonalentwicklung bestimmt. Der Krebs breitet sich nicht einfach ungerichtet räumlich aus, sondern wächst in den Gewebestrukturen, aus denen er embryonal hervor gegangen ist.
Darüber hinaus hat Höckel jüngst zusammen mit einem Physiker der Leipziger Universität die Materialeigenschaften einer (Krebs-)Zelle untersucht und herausgefunden, dass die biomechanischen Eigenschaften von Tumorzellen ihr Wachstum sowie ihre Verbreitung im menschlichen Körper vorantreiben. Diese Ergebnisse könnten zu deutlichen Veränderungen in der Behandlung von Krebserkrankungen führen. Das interdisziplinäre Forscherteam suchen nun nach Wirkstoffen, die die biomechanischen Eigenschaften von Tumorzelle beeinflussen und damit Möglichkeiten bieten, Krebszellen am Wachstum oder an der Verbreitung zu hindern
Prof. Dr. Christoph Baerwald, Studiendekan der Medizinischen Fakultät, und der Regionalvertreter des Stiftungspreises, Volker Beyer überreichten den Scheck.

Die Krebsforschung zu unterstützen, ist das Anliegen der Stifterin und gebürtigen Leipzigerin Helga Reifert. Sie lebt seit vielen Jahrzehnten in Regensburg. Deshalb wird der Preis jedes Jahr alternierend in der einen oder anderen Stadt vergeben. Der Leipziger Jahrgang 2010 ist mit 2.500 Euro dotiert. Die Vergabe der Regensburger Ausgabe 2011 steht noch aus.

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