Der Feind: mikroskopisch klein, anpassungsfähig und bislang unbesiegt. Seine Gegner: Wissenschaftler rund um den Globus, gemeinsam auf der Suche nach seinen Schwachstellen. Im neu erschienenen Online-Comic „Malaria: Kampf gegen die Killer-Mikrobe“ gibt der internationale Forschungsverbund EVIMalaR (European Virtual Institute of Malaria Research) einen Einblick in seine Arbeit. Verständlich und kurzweilig werden darin Informationen zur Malaria-Erkrankung, ihrem Erreger, der „Killer-Mikrobe“ Plasmodium, sowie aktuelle Forschungsansätze dargestellt. Zu Wort kommen auch Heidelberger Wissenschaftler, die sich bei EVIMalaR engagieren. Die deutsche Version, übersetzt von Dr. Friedrich Frischknecht, Malaria-Spezialist am Universitätsklinikum Heidelberg, ist jetzt unter www.klinikum.uni-heidelberg.de/parasitologie abrufbar.
„Der Comic richtet sich an alle, die sich über Malaria informieren möchten, aber nicht gleich zur Fachliteratur greifen wollen“, sagt Dr. Frischknecht, Abteilung Parasitologie am Department für Infektiologie. Auch für Schüler sei der Comic ein guter Einstieg ins Thema. „Wir hoffen, damit möglichst viele junge Menschen zu erreichen und vielleicht ihr Interesse für die Malaria-Forschung zu wecken. Daher war es mir wichtig, dass es den Comic auch in Deutsch gibt.“ Ein Mitarbeiter des Heidelberger Teams hat den Text inzwischen ins Portugiesische übersetzt, auch eine französische Ausgabe ist erhältlich, weitere Sprachen sollen folgen.
Trotz der comic-tauglichen Aufarbeitung wird das sehr ernste Problem nicht verharmlost: „Der Comic ist ähnlich einer Fernseh-Dokumentation mit Experten-Interviews aufgebaut“, erklärt der Heidelberger Forscher. Wie gelangt der Malaria-Erreger in den Körper und welchen Schaden richtet er dort an? Kann ihm das Immunsystem nichts anhaben? Warum ist es so schwer, ihn zu bekämpfen? Anschaulich erklären die Autoren Edward Ross and Jamie Hall, Wissenschaftler an der Universität von Glasgow, Schottland, den Ablauf der Erkrankung sowie die Erforschung der Malaria von ihren Anfängen bis heute.
Einblicke in Ziele und Herausforderungen der Malaria-Forschung
Wissenschaftler von EVIMalaR berichten von Zielen und Herausforderungen ihrer Arbeit. So weist Frischknechts Comic-Pendant darauf hin, wie herausfordernd es ist, den Plasmodien unter dem Mikroskop auf die Schliche zu kommen: Mit modernen mikroskopischen Techniken gelang es ihm, z.B. den Fortbewegungsmechanismus der Malaria-Erreger aufzuklären sowie ihren Weg durch die Haut nachzuvollziehen. Professor Dr. Michael Lanzer, Direktor der Parasitologie am Department für Infektiologie, spricht im Comic ein zentrales Problem in der Bekämpfung der Malaria an: die schnelle Ausbildung von Resistenzen gegen zunächst wirksame Medikamente. Mit seinem Team erforscht er u.a., wie solche Resistenzen entstehen, um in Zukunft gezielt dagegen angehen zu können.
Die Malaria ist nach wie vor eine der gefährlichsten Tropenkrankheiten. Jedes Jahr erkranken weltweit 300 Millionen Menschen akut an Malaria, mehr als eine Million sterben oder tragen schwere Gehirnschäden davon. Betroffen sind besonders Kinder unter fünf Jahren in den ärmsten Regionen in Afrika, Südasien und Südamerika. Gemeinsames Ziel der im EVIMalaR vernetzten Wissenschaftler – insgesamt 62 Forschergruppen aus Europa, Afrika, Indien und Australien – ist es, den Lebenszyklus des Malaria-Parasiten bis ins Detail aufzuklären und so neue Ansatzpunkte für Medikamente oder Impfstoffe zu identifizieren. Der Verbund wird bis 2014 von der Europäischen Kommission finanziert.
Deutsche und englische Version des Malaria-Comics:
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Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
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94 / 2012