Hautkrebs richtig behandeln: Hauttumorzentrum Ulm erhält Gütesiegel

Das Gütesiegel, das bisher nur 22 Hauttumorzentren in Deutschland erhalten haben, gewährleistet für Hautkrebspatienten eine leitliniengerechte Therapie in durchdachten Strukturen. „Unsere dermatoonkologischen Oberärzte Frau Priv. Doz. Dr. med. Margit Huber und Herr Priv.-Doz. Dr. med. Lars Alexander Schneider haben spezielle Zusatzausbildungen und langjährige Erfahrung in der chirurgischen und medikamentösen Hauttumorbehandlung, speziell geschulte Onkologiepflegekräfte kennen die Bedürfnisse von Hautkrebspatienten“, erläutert Prof. Dr. Karin Scharffetter-Kochanek, Ärztliche Leiterin des Hauttumorzentrums und Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie. „Unter dem Dach des Integrativen Tumorzentrums, des Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU), arbeiten wir eng mit anderen Fächern wie z. B. der Chirurgie, der Inneren Medizin oder der Strahlentherapie zusammen, was bei Metastasenbildungen, der Tumorentfernung und der Nachsorge ein großer Vorteil für die Patienten ist. Jede fortgeschrittene Erkrankung wird in Tumorboards gemeinsam von Spezialisten verschiedener Fachrichtungen besprochen, um die beste Therapie für den Patienten zu finden“, so Professor Scharffetter-Kochanek.

Entscheidend ist bei Hauttumoren u. a. eine ausgefeilte Diagnostik, die im Hauttumorzentrum z. B. durch die hoch feingewebliche Untersuchung von Gewebeproben in der Dermatologie, eine ausführliche computergestützte Fotodokumentation sowie eine detaillierte Ausbreitungsdiagnostik – letztere in Zusammenarbeit mit der Radiologie, der Nuklearmedizin und weiteren Spezialdisziplinen –gewährleistet werden. Für alle Patienten, bei denen innovative neue Therapieformen in Frage kommen, bietet das Zentrum die Behandlung innerhalb von klinischen Studien an. „Für Patienten mit schwarzem Hautkrebs im Stadium der Lymphknotenabsiedlung bieten wir zum Beispiel die Teilnahme an einer multizentrischen Studie an, in der eine Tumorimpfung durchgeführt wird. Patienten mit einem Hautlymphom bieten wir neben der Standardtherapie zum Beispiel auch die Möglichkeit, unter kontrollierten Bedingungen eine neuartige Behandlung mit dem Retinoid Bexarotene zu erhalten“, erklärt Professor Scharffetter-Kochanek, die den Bereich der klinischen Studien am Zentrum ausweiten will.

Um Patienten Behandlung und Nachsorge aus einem Guss anbieten zu können, arbeitet das Hauttumorzentrum eng mit niedergelassenen Ärzten zusammen und kümmert sich in Zusammenarbeit mit dem Sozialen Beratungsdienst, der Brückenpflege und dem psychosomatischen Konsildienst des Klinikums um die sozialen und psychologischen Belange der Krebspatienten. In Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen für Ärzte und Patienten vermitteln die Spezialisten des Hauttumorzentrums ihre Kenntnisse weiter. Das Qualitätsmanagement steuert all diese Prozesse. Frau Dr. medic. Julia Ferencz, die Qualitätsmanagementbeauftragte des Hauttumorzentrums Ulm, überwacht sie.
„Unser Klinikteam freut sich sehr, dass wir durch und für unsere Arbeit das Gütesiegel der Fachgesellschaft erhalten haben. Durch die demographische Entwicklung und ein sonneorientiertes Freizeitverhalten nehmen Hautkrebserkrankungen weiter zu, wir müssen die Vorbeugung und die Behandlung weiter verbessern“, so die Ärztliche Leiterin des Zentrums.
(idw, 07/2010)

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