Hans Kupczyk-Gastprofessur für Prof. John D. Lambris: US-Forscher stärkt Traumaforschung

Im Zuge der Gastprofessur forscht John Lambris seit dem 15. November für zwei Wochen an der Universitätsklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie. „Zusammen mit Lambris werden wir in dieser Zeit neue diagnostische und therapeutische Wege der Immunmodulation nach schweren Verletzungen oder nach größeren operativen Eingriffen diskutieren“, sagt sein Gastgeber, Professor Markus Huber-Lang, Leiter der Klinischen Forschergruppe 200.

Der amerikanische Wissenschaftler untersucht Struktur und Funktionen des Komplementsystems – dabei handelt es sich um einen wichtigen Bestandteil der angeborenen Immunantwort bei entzündlichen Prozessen und Traumata. Lambris nutzt das Komplementsystem als Modell der molekularen Gefahrenantwort und verwendet Methoden der Natur- und Ingenieurwissenschaft sowie der Informatik.
Mit seiner Arbeitsgruppe hat er unter anderem Grundlegendes zur Komplementkomponente C3 erarbeitet. Bei der Entwicklung effektiver Substanzen zur Beeinflussung des Abwehrsystems („Immunmodulation“) leisteten John Lambris und seine Mitarbeiter ebenfalls herausragende Beiträge. In diesem Zusammenhang ist vor allem der von ihnen entdeckte Komplementinhibitor Compstatin zu nennen. Nun plant der amerikanische Forscher gemeinsam mit Ulmer Kollegen, viel versprechende Substanzen zur Immunmodulation in die klinische Anwendung zu bringen.
„Seit mehr als einer Dekade arbeiten wir sehr erfolgreich mit John Lambris zusammen. Gemeinsam konnten wir zum Beispiel erstmals die enge Verwandtschaft des Abwehr- und des Gerinnungssystems nachweisen“, ergänzt Markus Huber-Lang. Er schätze vor allem Lambris‘ bemerkenswerten Überblick „von der molekularen Interaktion und vom Moleküldesign bis zur Krankheit und Anwendung im Patienten.“

Bei der feierlichen Verleihung der Gastprofessur durch den Universitätspräsidenten Professor Karl Joachim Ebeling wird Professor Markus Huber-Lang seinen Gast vorstellen. Anschließend spricht John Lambris über die angeborene Immunantwort („Innate Immunity: More than a Guard Against Invading Enemies“).
Während seiner Zeit in Ulm nimmt der Biochemiker unter anderem an Vorträgen, Forschungsbesprechungen und einem internationalen Minisymposium in den Abteilungen des Zentrums für Muskuloskelettale Forschung (ZMFU) teil. Professor Florian Gebhard, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, wird den amerikanischen Gast zudem durch den Neubau Chirurgie/Dermatologie auf dem Oberen Eselsberg führen.

Die Hans Kupczyk-Stiftung fördert Wissenschaft, Bildung und Erziehung. Durch die Gastprofessuren an der Uni Ulm soll der internationale wissenschaftliche Austausch ermöglicht werden. Der Aufenthalt von John Lambris unterstreicht in besonderem Maße den Ulmer Schwerpunkt „Traumaforschung“.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Markus Huber-Lang: Tel.: 0731/500-54569

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