Jugendliche mit Migrationshintergrund gelten in der öffentlichen Wahrnehmung von Jugendkriminalität seit langem als besondere Problemgruppe. Die Datenlage bekräftigt dies: So ist der Anteil an jugendlichen Migranten an bestimmten Deliktarten, insbesondere in so genannten sozialen Brennpunkten von Großstädten, überdurchschnittlich hoch. Nur unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen der Situation im Herkunftsland, dem Migrationsprozess sowie den konkreten Lebensumständen ist dieses Phänomen verständlich zu machen. Entsprechend umfassend müssen kommunale Strategien angelegt sein, die sich diesem Problem stellen.
Im Zentrum des Difu-Seminars stehen die Analyse von Ursachen und der Erfahrungsaustausch zu Intervention und Prävention. Der Fokus liegt damit nicht auf einer Skandalisierung der Straftaten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, sondern auf einer sachlichen Verständigung darüber, wie durch frühzeitiges und gezieltes Handeln aller beteiligten Einrichtungen, Institutionen und Ämter ein ausreichendes Fallverständnis und wie durch passende Hilfeangebote schwierige „Jugendhilfekarrieren“ gefährdeter Jugendlicher vermieden werden können – damit nicht am Ende das „Warten auf die Justiz“ steht.
Zur Kultur einer Gesellschaft gehört auch ihr Umgang mit straffälligen Kindern und Jugendlichen – mit und ohne Migrationshintergrund. Die große Herausforderung in der (Jugendhilfe)Praxis besteht darin, sozialraumbezogen und ressourcenorientiert zu arbeiten. Dies schließt die Aneignung migrationsspezifischen Wissens ein. Im Difu-Seminar sollen deshalb die Voraussetzungen für erfolgreiche, präventive Handlungsstrategien diskutiert werden. Anhand von Beispielen sollen diese illustriert und der Erfahrungsaustausch befördert werden.
Leitung:
Kerstin Landua, Dr. rer. soc. Bettina Reimann
Teilnehmerkreis:
Führungs- und Fachpersonal aus den Bereichen Soziales, Integration, Stadtentwicklung, der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe, Familie, Wohlfahrtsverbände, Ratsmitglieder
Veranstalter:
Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH (Difu)
Veranstaltungsort:
Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Zimmerstr. 13-15, 10969 Berlin
Anmeldung/Rückfragen:
Sylvia Bertz
Tel.: 030/39001-258
Fax.: 030/39001-268
E-Mail: bertz@difu.de
Programmdetails, Konditionen, weitere Informationen:
http://www.difu.de/veranstaltungen/2012-11-05/wege-aus-dem-abseits-kommunale-handlungsstrategien-im.html
Der Text ist selbstverständlich frei zum Abdruck – über ein Belegexemplar bzw. einen Beleglink an die Difu-Pressestelle würden wir uns sehr freuen (presse@difu.de; Difu, Zimmerstr. 15, 10969 Berlin)!
Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.
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