Die Hämochromatose ist eine der häufigsten erblichen Stoffwechselstörungen. Bei der Hämochromatose, auch Eisenspeicherkrankheit genannt, nimmt der Dünndarm verstärkt Eisen aus der Nahrung auf, kann es jedoch nicht mehr ausscheiden. Das Eisen wird in verschiedenen Organen, darunter auch der Leber, gespeichert. Der Eisenüberschuss schädigt die Funktion der Organe, er führt zur Diabetes und Leberzirrhose.
In Deutschland leiden schätzungsweise 100.000 bis 200.000 Menschen unter dieser Krankheit. Eine möglichst frühe Diagnose ist für eine erfolgreiche Behandlung dringend erforderlich. Die Therapie besteht meist in der sehr alten Methode des wiederholten Aderlasses. Die Methode ist einfach, aber extrem ökonomisch – und hat keine Medikamentennebenwirkungen. Beim Patienten müssen dann außerdem regelmäßig die Eisenwerte bestimmt werden.
Die europaweite „hemochromatosis awareness week“ findet in der ersten Juni-Woche statt. Sie soll die Aufmerksamkeit für diese Erkrankung steigern. Wegen der uneindeutigen Symptome wird die Hämochromatose häufig erst zu spät diagnostiziert, um Spätfolgen wie Leberzirrhose zu vermeiden.
Anlässlich dieser Woche hat die Deutsche Leberstiftung eine spezielle Telefonsprechstunde eingerichtet, in der ausgewiesene Experten Fragen zu dieser Erkrankung, Diagnose und Therapiemöglichkeiten beantworten.
Am 2. Juni 2010 (Mittwoch) betreuen Herr Prof. Dr. Wolfgang Stremmel, Heidelberg und Herr Priv. Doz. Dr. Andreas Erhardt, Düsseldorf die Sprechstunde. In der folgenden Woche, am 8. Juni 2010 stehen Herr Prof. Dr. Claus Niederau, Oberhausen und Priv. Doz. Dr. Bernd Kronenberger, Frankfurt bei Fragen zur Hämochromatose zur Verfügung.
Die Telefonsprechstunde ist jeweils von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr unter der Rufnummer 01805 – 45 00 60 zu erreichen (€ 0,14/Min. aus dem deutschen Festnetz, max. € 0,42/Min. aus dem Mobilfunknetz).
Die Hämochromatose Vereinigung Deutschland e.V. (HVD) bietet zur „hemochromatosis awareness week“ am 5. Juni 2010 einen Hämochromatose-Informationstag in Köln an.
Die Deutsche Leberstiftung verfolgt das Ziel, die Patientenversorgung durch die Förderung der Forschungsvernetzung zu verbessern und die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen zu steigern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.deutsche-leberstiftung.de.
Kontakt:
Deutsche Leberstiftung
Bianka Wiebner
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Tel 0511 – 532 6815
Fax 0511 – 532 6820
presse@deutsche-leberstiftung.de
<www.deutsche-leberstiftung.de>
(idw, 06/2010)