Plötzlich juckt die Kopfhaut und zudem ist sie gerötet? Habe ich etwa Läuse? Wer die kleinen Plagegeister anfangs nicht sieht, ist sich in einem solchen Fall oft unsicher. Dabei gibt es einfache Mittel, einen Kopflausbefall schnell und zuverlässig zu erkennen. Mit ihrer Hilfe lässt sich gut feststellen, ob Läuse für die auftretenden Symptome verantwortlich sind.
Welche Symptome rufen Läuse hervor?
Läuse verursachen oftmals ein unangenehmes Jucken. Das zumindest denken viele Menschen. Dabei muss das – zumindest am Anfang eines Befalls – nicht unbedingt so sein. 1 Gerade der frische Befall mit Läusen verursacht unter Umständen noch keine Symptome. Erst wenn sich die Parasiten schon gemütlich auf dem Kopf eingerichtet haben, kommt es zum typischen Juckreiz, einem Kitzeln auf der Kopfhaut oder zu juckreizbedingten Problemen beim Schlafen, da Kopfläuse nachtaktiv sind.1
Vor allem Kinder sind oft betroffen. 1 Wer dann den Schopf genauer betrachtet, findet kleine, rote Pünktchen auf der Kopfhaut verteilt. Das sind die Läusebisse, die winzige lokale Reaktionen hervorrufen. Als Folge kratzen sich Betroffene häufig am Kopf – besonders hinter den Ohren und im Nacken. Dadurch können kleine Hautwunden entstehen, die sich womöglich entzünden.
Eindeutig beantwortet sich die Frage „Habe ich Läuse?“ aber erst, wenn Nissen oder erwachsene Insekten im Kopfhaar entdeckt werden. Finden Eltern bei ihren Kindern die kleinen Krabbler, müssen sie dies der Schule oder dem Kindergarten melden. 2
Habe ich Läuse oder Schuppen?
Symptome wie die Pünktchen auf der Kopfhaut oder der Juckreiz treten vielleicht nicht bei jedem Menschen auf. Läuse und Nissen bestätigen den Befall aber früher oder später. Allerdings ist Betroffenen unter Umständen nicht immer auf Anhieb ersichtlich, was da genau im Haar hängt. Dann stellt sich ihnen womöglich die Frage „Habe ich Läuse oder sind das nur Schuppen?“.
Dabei lassen sich Nissen und Schuppen meist recht einfach unterscheiden. Schuppen sind Reste abgestorbener Hautzellen. Sie lassen sich einfach wegstreichen, wenn sie im Haar hängen, haften am feuchten Finger oder fallen beim Schütteln der Haare heraus. Sind die kleinen Partikel dagegen Nissen, kleben sie sehr fest am Haar. Sie lösen sich also nicht einfach beim Darüberstreichen.
Außerdem sitzen Nissen in der Regel kurz über dem Haaransatz: Vor allem im Haar hinter den Ohren und im Nacken sammeln sie sich. 1 Wer einen Kopflausbefall anhand von Nissen erkennen will, muss also jemanden ins Haar schauen lassen.
Kopflausbefall mit dem Kamm erkennen
Um Nissen und Läusen auf die Spur zu kommen, eignet sich auch der Läusekamm. Dieser hilft dabei, schon bei einem leichten Befall die Parasiten zu erkennen, noch bevor die Läuse Symptome verursachen. Der Kamm hat besonders feine, eng stehende Zinken. Dadurch bleiben beim Kämmen des Haars sowohl Nissen als auch geschlüpfte Läuse darin hängen.
Vor dem Kämmen sollten die Haare gewaschen werden. Eine Pflegespülung sorgt dafür, dass das Haar leicht kämmbar ist und keine der feinen Zinken aus dem Kamm bricht. Das feuchte Haar in Strähnen einteilen und diese einzeln von der Kopfhaut bis zur Haarspitze jeweils mehrfach durchkämmen.
Den Kamm nach jeder Strähne auf einem Handtuch oder Küchenpapier ausstreichen. Bei einem Kopflausbefall lassen sich dann die erwachsenen – bräunlichen bis rötlichen – Tiere gut erkennen. Auf dunklen Läusekämmen sind vor allem die helleren Nissen einfacher zu sehen.
Habe ich die Läuse weitergegeben?
Läuse sind sehr wirtsnahe Tiere, ohne den sie nicht überleben. Deshalb ist für eine Übertragung auch ein enger Kontakt nötig. Sind Erwachsene betroffen, tragen sie die Parasiten seltener so effektiv weiter wie Kinder. Der Grund ist einfach: Sie stecken die Köpfe längst nicht so oft zusammen wie Kinder. Damit fehlt für die Läuse die Nähe, um zu einem neuen Wirt zu wechseln. Deshalb verbreiten sich die Parasiten auch in Kindergärten und Schulen viel schneller als beispielsweise im Büro. 2
Sind die Läuse aber einmal durch Symptome oder die Parasiten selbst aufgefallen, sollten sie trotzdem umgehend behandelt werden. Dafür gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, wobei für Hausmittel wie zum Beispiel Kokosöl der Wirksamkeitsnachweis noch aussteht. Am zuverlässigsten wirken Mittel mit Insektengift oder Silikonöl, die es in Apotheken zu kaufen gibt. 1
[1] „Kopfläuse“. Bundesministerium für Gesundheit (BMG), https://gesund.bund.de/kopflausbefall. Zugegriffen 14. Dezember 2022.
[2] „Kopfläuse in Kita und Tagespflege“. Kindergesundheit-info.de, https://www.kindergesundheit-info.de/fachkraefte/kindergesundheit-in-der-kita/kranke-kinder-in-der-kita/kopflaeuse-kita/. Zugegriffen 14. Dezember 2022.