(djd). Dass ungedämmte Bauwerke zu den größten Energieverschwendern gehören, darüber sind sich alle Energieexperten einig. Denn für rund 40 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland sind noch immer unzureichend gedämmte Gebäude verantwortlich. In der öffentlichen Diskussion viel zu wenig berücksichtigt werden allerdings bisher die Auswirkungen auf Umwelt und Klima, die durch die Herstellung und die Entsorgung der verbauten Dämmmaterialien entstehen. Beim aktuellen Stand der Dinge ist zu befürchten, dass die Wärmedämmung um jeden Preis zwar aktuell große Einsparungen bei der Heizenergie erzielt, kommenden Generationen aber ein Müllproblem großen Ausmaßes hinterlassen wird.
Nicht alles, was dämmt, ist gut
Bereits heute kleben etwa 800 Millionen Quadratmeter Styropor und styroporähnliche Materialien wie EPS oder XPS an den Fassaden unserer Häuser. Aktuell kommen jährlich rund zwölf Millionen Kubikmeter synthetische Isolierungen und nochmals 15 Millionen Kubikmeter Mineralwolle dazu. Letztere gilt als gefährlicher Abfall, der fachgerecht und teuer entsorgt und endgelagert werden muss. Die jährlich verbaute Menge nicht verrottbarer und teilweise in der Entsorgung problematischer Dämmstoffe würde genügen, um den Titisee, das bekannteste Ausflugsziel des Schwarzwalds, binnen eines Jahres komplett aufzufüllen.
Dämmstoffe ganzheitlich betrachten
Einfach nicht zu dämmen und weiterhin große Mengen Energie durch den Schornstein zu blasen, kann aber auch keine Alternative sein. „Die Bewertung von Dämmstoffen muss einer neuen, ganzheitlichen Betrachtung unterworfen werden“, fordert daher Carmen Hock-Heyl, Gründerin und Geschäftsführerin des Dämmstoffherstellers Hock im bayerischen Nördlingen. Hierbei seien Aspekte wie der Primärenergiebedarf bei der Herstellung sowie die Entsorgungsproblematik einzubeziehen, denen bisher keine Bedeutung beigemessen werde.
Mit Naturdämmstoffen wie Thermo-Hanf gebe es beispielsweise, so Hock-Heyl, keine Entsorgungsprobleme. So würden etwa bei der Herstellung anfallende Randstreifen recycelt und sofort wieder der Produktion zugeführt. Beim Einbau entstehe in der Regel kein Verschnittabfall, da die Dämmungen mehrheitlich als Maßanfertigung ausgeliefert werden. „Reste oder rückgebaute Dämmungen aus Hanf lassen sich problemlos thermisch verwerten, der Dämmstoff Thermo-Hanf Plus sogar einfach kompostieren“, erläutert Carmen Hock-Heyl. Nach dem „Cradle-to-Cradle“-Prinzip – von der Wiege zur Wiege – gibt das Unternehmen zudem eine Rücknahmegarantie.
Pflanzenrohstoffe binden und speichern Kohlendioxid
Klimavorteile hat die Dämmung aus nachwachsenden Pflanzenrohstoffen schon bei der Herstellung. Während synthetische oder mineralische Dämmungen bei ihrer Herstellung CO2 freisetzen, binden die Hanfpflanzen während ihres Wachstums den klimaschädlichen Luftbestandteil. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts belegt, dass die gesamte CO2-Belastung durch die Herstellung – von der Einsaat beim Bauern bis zur Verladung des Dämmstoffs für den Transport zum Kunden – geringer ist als das Speicherpotenzial der Hanfpflanze. Die Klimabilanz fällt also bereits positiv aus, bevor der Dämmstoff überhaupt eingebaut ist. Anschaulich macht dies auch ein Vergleich des Primärenergieeinsatzes, der für die Herstellung eines Kubikmeters verschiedener Materialien anfällt. Bei 200 bis zu 1.500 Kilowattstunden je Kubikmeter (kWh/m3) liegt er bei synthetischen Materialien, 50 bis 80 kWh/m3 benötigt die Herstellung von Thermo-Hanf. Entsprechend geringer ist auch der CO2-Ausstoß. Bei synthetischen und mineralischen Werkstoffen findet zudem keine Bindung von Luftschadstoffen statt. Mehr über den Einsatz nachwachsender Rohstoffe zur Gebäudedämmung finden interessierte Bauherren und Modernisierer unter http://www.thermo-hanf.de im Internet.