Graduiertenkolleg zur Erforschung neuer Behandlungsansätze bei Erkrankungen des Gehirns bewilligt

Patientinnen und Patienten mit Gehirnerkrankungen wie Epilepsie, Tumoren oder Gefäßkrankheiten werden größtenteils mit hochdosierten Medikamenten behandelt, die mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sind. Als Alternative können Neuroimplantate eine lokalisierte, individualisierte und niedrig dosierte Therapie ermöglichen. Diese Funktionsmaterialien müssen kompakt, biokompatibel, belastbar und sehr flexibel sein – also extrem komplexe Anforderungen erfüllen. Ihre Erforschung erfordert daher eine enge Vernetzung von medizinischer und materialwissenschaftlicher Expertise.

„In diesem interdisziplinären Graduiertenkolleg können wir unsere bisherige Spitzenforschung in den Bereichen Medizin und Materialwissenschaft noch stärker verbinden. Damit bieten wir am Standort Kiel beste Voraussetzungen für die Ausbildung von hochqualifizierten Nachwuchskräften für Zukunftsgebiete der Medizin. Ich gratuliere allen Beteiligten herzlich!“, kommentiert ein begeisterter CAU-Präsident Professor Lutz Kipp den Erfolg. Das GRK erhält rund 4,1 Millionen Euro für viereinhalb Jahre. Beteiligt sind die Technische und die Medizinische Fakultät der CAU.

Zentrale Aspekte der Promotionsausbildung im GRK „Materials for Brain“ sind Interdisziplinarität und Internationalität. Die Promovierenden werden jeweils von Mitgliedern beider Fakultäten betreut, besuchen gemeinsame Seminare und nehmen an fächerübergreifenden Coaching-Programmen teil. Außerdem soll das strukturierte Forschungs- und Qualifizierungsprogramm als Plattform des internationalen Austauschs dienen. Dazu tragen unter anderem die internationale Ausschreibung der Doktorandinnen- und Doktorandenstellen, ein obligatorischer Auslandsaufenthalt und die Organisation eines internationalen Symposiums bei.

„National und international wird es einen erheblich steigenden Bedarf an spezifisch ausgebildeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geben, die komplexe medizinisch-materialwissenschaftliche Forschungsaufgaben erledigen“, sagt Christine Selhuber-Unkel, Sprecherin des Graduiertenkollegs und Professorin für Biokompatible Nanomaterialien an der CAU. „Diese interdisziplinären Fachleute wollen wir in unserem Graduiertenkolleg ausbilden. Dabei legen wir großen Wert auf eine hohe fachliche Qualifikation, schon bei der Auswahl der Doktorandinnen und Doktoranden.“

Fotos stehen zum Download bereit:
1. www.uni-kiel.de/download/pm/2016/2016-380-1.jpg
Die Projektleiterinnern und -leiter aus dem neuen Graduiertenkolleg 2154 „Materials for Brain: Dünnschichtbasierte Funktionsmaterialien für die minimal-invasive Therapie von Erkrankungen des Gehirns“ freuen sich über die Bewilligung. Vorne, von links: Eckard Quandt (vorne, von links), Olav Jansen, Christine Selhuber-Unkel, Ulrich Stephani, Franz Faupel. Hinten (von links): Rainer Adelung, Janka Held-Feindt, Regine Willumeit-Römer, Peer Wulff, Kisten Hattermann.
Foto/Copyright: Graduiertenkolleg Materials for Brain

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Der moderne Stentretriever für die Behandlung von Schlaganfallspatienten aus einem Kooperationsprojekt der Arbeitsgruppen Prof. Eckhard Quandt (Technische Fakultät) und Prof. Olav Jansen (Medizinische Fakultät) ist ein Beispiel für Funktionsmaterialien, wie sie im GRK erforscht werden sollen.
Foto/Copyright: Olav Jansen

Kontakt:
Prof. Dr. Christine Selhuber-Unkel
Sprecherin Graduiertenkolleg “Materials for Brain“
Institut für Materialwissenschaft
Biokompatible Nanomaterialien
Tel.: +49 431 880 6198
E-Mail: cse@tf.uni-kiel.de

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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