Mit einer Gesamtfläche von etwa zwei Quadratmetern ist sie das größte Organ des Menschen. Ihre über vier Millionen Rezeptoren, sozusagen die Außenfühler der Nerven, lassen uns Kälte und Hitze spüren, Schmerz fühlen und Lust empfinden. Um Hautpflege richtig zu betreiben, ist es ratsam, sich ein wenig Grundwissen über unser größtes Organ anzueignen. Daher hier einige Eckdaten zu unserer Haut.
Hautpflege – 10 Fragen und 10 kurze Antworten
1. Der Aufbau der Haut
Die Haut besteht aus drei Schichten, die im Folgenden erläutert werden:
Oberhaut = Epidermis
Sie ist etwa 0,1 mm dick, an Fußsohlen oder Handflächen kann sie bis fünf mal so dick sein, und unterliegt einer ständigen Regeneration; innerhalb von einem Monat bildet sie sich völlig neu. In der untersten Zellschicht, der so genannten Basalzellschicht, werden die neuen Zellen gebildet. Von dort ausgehend wandern sie an die Oberfläche, wo sie in Form von Hörnplättchen eine schützende Schicht bilden, langsam absterben und schließlich abgeschilfert werden. Schweiß- und Talgdrüsen sind für einen weiteren Schutz der Hautoberfläche verantwortlich: Sie produzieren eine dünne Wasser-Fett-Schicht, die wasserabweisend wirkt, die Haut geschmeidig hält und vor einem Befall durchPilze und Bakterien schützt. Durch zu häufiges Waschen mit Seifen kann dieser Film zerstört werden, deshalb sollten ph-neutrale Pflegeprodukte verwendet werden. Außerdem enthält die Oberhaut Abwehrzellen, so genannte Langerhanszellen, die eindringende Fremdstoffe abtöten und das Immunsystem alarmieren können.
Lederhaut = Dermis
Sie ist durch kleine Zapfen mit der Oberhaut verbunden. Die Lederhaut enthält Schweiß-, Duft-, und Talgdrüsen, Blut- und Lymphgefäße. Ein Netz aus Elastin und Kollagen, den so genannten Faserproteinen hält die Haut stabil undelastisch.
Unterhaut = Subkutis
Sie besteht aus Fettgewebe, das bis zu einem Drittel der Flüssigkeit im menschlichen Körper speichert. Je nach Ernährungsgewohnheiten sind mehr oder weniger Fettzellen eingelagert. Außerdem schützt die Unterhaut vor Unterkühlung und Stößen.
Zur weiteren Information:
http://www.medizinfo.de/hautundhaar/anatomie/anatomie.htm
2. Sind Hautprobleme eine Seltenheit?
Nein, ganz und gar nicht: Jeder dritte Mensch leidet unter trockener, empfindlicher Haut; dies betrifft etwa zwei Drittel der Kinder unter zehn Jahren und fast alle Menschen über sechzig Jahren. Bei jedem Zweiten ist die Haut hingegen fettig und wiederum jeder Dritte hat eine Kombination aus Bereichen trockener und fettiger Haut, einer so genannten Mischhaut.
Welchem Hauttyp der Einzelne nun angehört hängt zum Einen von inneren und äußeren Einflüssen ( Krankheiten, unterschiedliche Hormonspiegel, Klima, Sonne, Umweltschadstoffe, Chemikalien, mechanische Reizungen, Ernährung, Medikamente ), zum Anderen von der Veranlagung ab.Es lässt sich also erkennen, dass Hautpflege viel mehr als nur Schönheitspflege darstellt, nämlich vor allem zur Vorbeugung und Nachbehandlung von Hautkrankheiten.
Zur weiteren Information:
http://www.informationszentrale-haut.de/Hautpflege/hautpflege.html
3. Wie verändert sich unsere Haut im Laufe des Lebens?
Babyhaut
Sie ist meist glatt, zart und geschmeidig. Der Nachteil ist jedoch, dass die Haut noch nicht vollständig ausgereift ist; sie ist nur ein Fünftel mal so dick wie die Hauteines Erwachsenen, die Zellen sind weniger dicht angeordnet und die Barrierefunktion ist vermindert. Dies führt dazu, dass Schadstoffe leichter eindringen können. Außerdem haben Talg- und Schweißdrüsen noch nicht ihre volle Funktionsfähigkeit erreicht, der Säureschutzmantel ist demnach nur schwach ausgebildet.
Kinder bis zu 10 Jahren
In diesem Altersabschnitt steht die eher trocken-fettarme Haut im Vordergrund, die sich als rau, schuppig und hochempfindlich darstellt. Außerdem juckt sie häufig und neigt zu Allergien.Die so genannte Alkalineutralisationsfähigkeit ist herabgesetzt, das heißt, dass eine Irritation des hauteigenen ph-Wertes nur langsam wieder behoben werden kann.
Pubertät
Durch die veränderte hormonelle Situation mit Anregung der Drüsenaktivität kommt es zur Verstärkung der Talgproduktion. Folge ist ein eher fettiger Hautzustand, vor allem im Bereich der Kopfhaut, des Gesichtes, Rückens und der Brust, der zur Akne neigt. Wechseln sich trockene und fettige Hautpartien ab, spricht man von Mischhaut.
Erwachsenenalter
Alle Hauttypen sind je nach Veranlagung und Einflüssen möglich. Mit dem Alter wird die Haut dünner, Bestandteile des Säureschutzmantels nehmen wieder ab.Die Haut wird unter anderem durch das verminderte Durstgefühl trocken, faltig und weniger elastisch. Sie ist leicht verletzbar und entstehende Wunden heilen nur langsam ab. Auch hier ist die Alkalineutralisationsfähigkeit wieder herabgesetzt. Aufgrund von Erkrankungen, falscher Hautpflege oder Arzneimitteln juckt die Haut häufig und neigt zu Ekzemen.
Zur weiteren Information:
http://www.babyernaehrung.de/babyhaut.htm
http://www.unserehaut.de/652.html
http://www.sebamed.de/frameset.html?haut_hautprobleme.htm
http://www.hautstadt.de (Altershaut)
4. Wie pflege ich welchen Hauttyp richtig?
Normale Haut
Das Gesicht sollte morgens und abends gründlich gereinigt werden, zum Beispiel mit einer Reinigungsmilch. Tagsüber und zur Nacht ist die Verwendung einer Feuchtigkeitscreme zu empfehlen. In den kälteren Jahreszeiten und zur Nacht sollten Cremes mit höherem Fettgehalt bevorzugt werden.Zur Körperwaschung sind Seifen erlaubt. Nach dem Duschen das Eincremen des Körpers nicht vergessen! Die Haut ist vor langem, zu heißem Wasserkontakt und vor der Sonne zu schützen.
Trocken-fettarme Haut
Dieser Hauttyp ist ziemlich empfindlich, Hautschutz nimmt einen hohen stellenwert ein. Deshalb sollte zur Gesichtsreinigung eine Reinigungsmilch mit hohem Fettanteil verwendet werden. Auch bei der Körperpflege ist auf die Benutzung rückfettender Substanzen und das Eincremen mit fetthaltigen Emulsionenzu achten. Es sollte möglichst wenig geduscht und gebadet werden. Ölbäder sind zu bevorzugen.
Fett-feuchte Haut
Reinigung und Pflege zielen auf eine Verminderung der Talgproduktion, einer Hemmung des Keimwachstums und einer Entfernung von Mitessern ab. Eine eher aggressive Reinigung, zum Beispiel mit Gesichtspeelings, können deshalb empfohlen werden. Zur Pflege werden wenig fettende Lotionen verwendet.Ölbäder und zu häufiges Eincremen sollten vermieden werden, der Sonnenschutz hingegen darf jedoch nicht vergessen werden.
Babyhaut
Die Reinigung sollte niemals mit Seifen erfolgen, sondern nur mit ganz milden, sauren Mitteln. Es sollte nur einmal pro Woche mit rückfettenden Substanzen gebadet werden. Vor allem im Windelbereich sollte auf eine gründliche Pflege geachtet werden, die dem empfindlichen Hauttyp entsprechen sollte.
Altershaut
Hautpflege entspricht dem trocken-fettarmen Hauttyp.
5. Kann unsere Haut austrocknen?
Normalerweise ist unsere Haut durch natürliche Feuchthaltefaktoren, wie zum Beispiel Harnstoff, ein Endprodukt des Eiweißstoffwechsels, die in der oberen Hornschicht enthalten sind, vor Austrocknung geschützt. Diese speichern 10-20% Wasser und bestimmen damit die Geschmeidigkeit der Haut. Fällt der Wassergehalt unter 10% wird die Haut rau, schuppig und rissig; sie spannt und juckt. Bei über 20% kommt es zu einer Quellung, man spricht von „Waschfrauenhänden“. Sowohl eine zu trockene, als auch zu feuchte Haut ist empfindlich und neigt zu Erkrankungen.
6. Die tägliche Dusche: Gut oder schlecht für die Haut?
Wer zu trockener Haut neigt, sollte grundsätzlich überlegen, ob tägliches Duschen wirklich notwendig ist. Betroffene sollten vielmehr die morgendliche Toilette auf die Reinigung des Achsel- und Genitalbereiches beschränken, jeden zweiten Tag mit lauwarmem Wasser duschen und anschließend den gesamten Körper gut eincremen. Ein sparsamer Umgang mit Reinigungsmitteln ist ratsam. Weiterhin ist ein kaltes Nachduschen empfehlenswert, da hierdurch die Durchblutung angeregt und Hautporen verschlossen werden, wodurch Verdunsten weiterer Flüssigkeit verhindert wird.Da durch Schaumbäder die Haut zusätzlich austrocknet, sollten sie nur bei fettiger Haut angewendet werden, Ölbäder hingegen nur bei trockener. Um einen leichten Ölfilm auf der Haut zu behalten, darf man sich anschließend nur leicht abtupfen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass das Badewasser nicht zu heiß ist, weil dies die Austrocknung zusätzlich verstärkt.
Zur weiteren Information:
http://www.optipage.de/schutzmantelhaut.html
7. Vor wem sollte die Haut noch geschützt werden?
Im Vordergrund steht der Sonnenschutz, der bei jedem Hauttyp erfolgen sollte, um eine vorzeitige Hautalterung und das Auftreten von Hautkrebs zu verhindern.Des weiteren ist ein Schutz vor aggressiven Mitteln in Haushalt und Beruf erforderlich. Das kann zum Beispiel durch das Tragen von Gummihandschuhen erreicht werden. Um eine Quellung der Haut zu verhindern, sollten zusätzlich Zwirnhandschuhe getragen werden, da diese Schweiß aufnehmen. Die Verwendung von Latex-Handschuhen sollte vermieden werden, da diese Allergien auslösen können.
Zur weiteren Information:
http://www.krebsgesellschaft.de/sonne_sonnenschutz,15746.html
http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/haushaltstipp/2005/06/23/print.html
http://www.hautarzt-kist.de/dermatologie_dat/hautschutz.htm
8. Die Haut als Spiegel unserer Seele?
Es ist wahr, dass unsere Haut und unsere Psyche in enger Verbindung stehen. So lösen Streicheleinheiten zum Beispiel ein als angenehm empfundenes Seelenbefinden aus. Sind wir gesund und ausgeschlafen, hat unsere Haut einen schönen Teint; sind wir übermüdet, werden wir blass. Seelische Konflikte suchen sich häufig ihren Weg über die Haut, zum Beispiel in Form von Ekzemen.Auch Emotionen lassen sich nicht verbergen; so werden wir beispielsweise bei Angst blass oder bei Aufregung rot.
Zur weiteren Information:
http://www.gesundheit.co.at/index.cfm/id/453
9. Tipps zum Thema Haut
Nehmen sie Ihre Haut an und geben Sie ihr die bestmögliche Pflege [*]Vermeiden Sie Stress und Aufregung
Verwenden Sie zur Reinigung milde, ph-neutrale Substanzen
Duschen Sie nicht mehr als ein Mal täglich, nicht zu lange und nicht zu heiß [*]Nach dem Duschen das Eincremen nicht vergessen
Bei Bedarf auch mehrmals pro Tag eincremen
Jeder Hauttyp braucht eine andere Form der Pflege. Deshalb sind „Babyprodukte“ nicht immer geeignet
Vermeiden Sie den Kontakt zu aggressiven Mitteln und Tragen Sie Handschuhe [*]Schützen Sie sich vor übermäßiger/m Sonne, Wind und Wetter
10. Wo finde ich Hilfe?
Am besten Sie lassen alle sechs Monate die Haut bei Ihrem Hautarzt auf Veränderungen untersuchen. Nur so können Sie ganz sicher sein, dass keine Veränderungen übersehen werden. Hautkrankheiten frühzeitig diagnostiziert sind in den meisten Fällen schnell heilbar.