Bluthochdruck

Bluthochdruck (Hypertonie) ist die wesentlichste Ursache für Herz-/Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Wir geben Tipps, wie Sie vorsorgen können.

1. Ernähren Sie sich gesund!
Achten Sie darauf, dass Ihr Speiseplan eine Vielzahl verschiedener Früchte und Gemüse enthält. „5 Mal pro Tag“ sollte für diese Gruppe gelten. Essen Sie viel Fisch, Hülsenfrüchte, und Geflügel. Achten Sie darauf, dass das Fett, welches Sie zu sich nehmen, überwiegend ungesättigte Fettsäuren enthält; günstig ist etwa Olivenöl. Stimmen Sie die Anzahl der aufgenommenen Kalorien mit denen der verbrauchten ab, um ein Normalgewicht zu erreichen; Ähnliches gilt für Ihre körperliche Aktivität. Achten Sie darauf, weniger Speisen zu sich zu nehmen, die lediglich viele Kalorien aber wenig wertvolle Nahrungsbestandteile enthalten. Limitieren Sie Ihren Salzverbrauch, ebenso Ihren Alkoholkonsum.
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2. Versuchen Sie, mit dem Rauchen aufzuhören!
Etwa 1/5 aller Herzerkrankungen sind auf das Rauchen zurückzuführen; unzählige Todesfälle sind seine Konsequenz. Bedenken Sie, dass es nie zu spät zum Aufhören ist – sobald Sie das Rauchen einstellen, sinkt Ihr Risiko, Folgekrankheiten zu erleiden, erheblich. Leider scheitern sehr viele Personen am Versuch, sich der Hassliebe „blauer Dunst“ zu entledigen. Wenn möglich, nehmen Sie an einem professionellen Programm teil. Wichtig sind auch psychische Einflussfaktoren. Werden Sie sich klar darüber, warum Sie in diesem Moment gerade eine Zigarette brauchen. Wollen Sie sich wirklich in so starke Abhängigkeit von „Glimmstengeln“ begeben? Überlegen Sie sich Gründe, warum Sie persönlich mit dem Rauchen aufhören wollen, schreiben Sie diese nieder und tragen Sie sie bei sich.

3. Reduzieren Sie Salz!
Salz (Natriumchlorid) ist eine Art Genussmittel. Wir nehmen viel mehr davon zu uns, als unser Körper tatsächlich benötigt – etwa das 15-fache. Versuchen Sie, sich auf maximal einen Teelöffel pro Tag (entspricht ungefähr 2400 mg Natrium) zu beschränken. Beachten Sie auch versteckte Natriumquellen: etwa Natriumglutamat (Geschmacksverstärker), Backpulver (Natriumbicarbonat), manche Mineralwassersorten … Zu viel Natrium kann Ihren Blutdruck erhöhen. Manche Studien gehen sogar soweit, dass gesagt wird, eine effektive Kontrolle der Salzzufuhr sei effektiver als manches Medikament. Dieses Thema ist aber durchaus kontrovers.

4. Setzen Sie sich ein Gewichtsziel bzw. halten Sie Ihr Gewicht!
Starke Gewichtsschwankungen und Übergewicht belasten das Herz. Gönnen Sie ihm eine Pause. Ernähren Sie sich „clever“, d.h. „ungünstige“ Nahrungsmittel werden in der Anzahl und Menge reduziert. Gewicht zu verlieren muss nicht bedeuten, jeden Tag an einer Karotte zu knabbern. Gehen Sie nicht einkaufen, wenn Sie hungrig sind. Halten Sie für Snacks zwischendurch Alternativen zur Schokolade oder Keksen parat. Wenn Ihnen sehr stark nach einem „ungesunden“ Nahrungsmittel zumute ist, essen Sie ein wenig davon und vergessen Sie es dann. Dies ist immer noch besser, als die ganze Zeit daran zu denken und dann vollends nachzugeben.

5. Lassen Sie häufiger einmal Ihren Blutdruck messen! Bluthochdruck wird oft als „stille Gefahr“ bezeichnet, weil er, obwohl er ein so großes Risiko darstellt, oft keine Symptome mit sich bringt. Viele Menschen fühlen sich sogar nach Verschreibung eines Hochdruckmittels zunächst unwohl, weil sich ihr Körper erst wieder mit niedrigeren Drücken abfinden muss. Obwohl die Psyche bei einem hohen Blutdruck eine große Rolle spielen kann, gibt es nicht unbedingt einen zwingenden Zusammenhang zwischen Stress und Hochdruck. Auch sehr ausgeglichen wirkende Menschen können an zu hohem Blutdruck leiden und ein Grossteil der Erkrankten ahnt nichts von seinem Problem. Eine Blutdruckmessung ist kurz und schmerzlos, kann aber durch ihre Folgen Ihr Leben verändern.

6. Bleiben Sie in Bewegung!
Ihr Herz schlägt etwa 3600 mal pro Stunde. Unermüdlich. Die kurzen Pausen zwischen den Schlägen reichen ihm zur Erholung, denn aussetzen darf es ja nicht. Rechnen Sie einmal für sich selbst hoch, wie viele Herzschläge Ihr Herz bereits für Sie im Laufe Ihres Lebens geleistet hat! Sollten Sie da ihm nicht auch etwas zurückgeben? Mit körperlicher Aktivität tun Sie Ihrem Herzen einen sehr grossen Gefallen. Selbst geringradige Bewegung hilft bereits. Suchen Sie sich eine Sportart, die Ihnen gefällt und nehmen Sie sich zumindest vor, sie jeden Tag zu betreiben. Aber auch schon ein täglicher Spaziergang oder Gartenarbeit hat sehr positiven Einfluss. Sie wissen selbst am besten, was gut für Sie ist!

7. Nehmen Sie Ihre Medikamente wie verschrieben ein!
Vielleicht müssen Sie gegen Ihren Bluthochdruck das erste Mal in Ihrem Leben Medikamente einnehmen. Dabei stellen sich Ihnen natürlich viele Fragen. Versuchen Sie diese im Vorfeld mit Ihrem Arzt zu klären. Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihre Medikamente wie vorgeschrieben einnehmen. Leider tun dies eine grosse Anzahl von Menschen nicht. Die beste Medizin kann so aber nicht wirken. Sind Sie mit Ihrer neuen Therapie unzufrieden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, hören Sie nicht einfach auf, sie zu nehmen. Gerade am Anfang einer Blutdrucktherapie kann es passieren, dass Sie sich unwohl fühlen. Dies hängt einfach damit zusammen, dass Ihr Körper gelernt hat, mit den hohen Druckwerten zu leben und diese auch erwartet. Durch Ihre Medikamente sinken die Drücke, und darauf ist Ihr Körper nicht vorbereitet. Haben Sie Geduld mit ihm.

8. Nehmen Sie Ihre Arzttermine wahr!
Nutzen Sie sie, um sich umfassend beraten zu lassen. Dies geht ambesten, wenn Sie sich im Vorfeld bereits einige Fragen überlegen, dieSie dann zusammen mit Ihrem Arzt besprechen. Wenn Sie den Eindruckhaben, dass sich Ihr Arzt nicht genug Zeit nimmt, anstehende Fragen zubeantworten, dann sollten Sie dies ansprechen. Sie haben ein Rechtdarauf, Ihre Fragen beantwortet zu bekommen. Letztlich tun Sie sichselbst damit doppelt einen Gefallen: sie verstehen, warum eineTherapie jetzt für Sie das beste ist und halten sich schließlich aucheher an die Anweisungen Ihres Arztes.

9. Bluthochdruck ist erblich!
Sind Sie selber von Bluthochdruck betroffen, so könnte es einem Familienmitglied ähnlich gehen. Ermuntern Sie Ihre Familie, dieses Risiko für sich selbst auszuschliessen. Sind Sie erblich belastet, müssen Sie besonders darauf achten, Ihre Risikofaktoren zu minimieren: Übergewicht, übermässiger Salzgenuss, Alkohol, geringe körperliche Aktivität und Stress sollten Sie noch mehr als primär unbetroffene im Auge behalten.

10. Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus!
Bluthochdruck ist eine Krankheit, die Viele betrifft. Dies ist zunächst keine gute Nachricht, bedeutet aber in der Konsequenz, dass der Kranke niemals alleine dastehen muss. Sprechen Sie mit anderen Betroffenen über ihre Krankheit und lernen Sie von ihnen, wenn Ihnen danach ist. Wie kann man damit umgehen, was für weitere Möglichkeiten gibt es, das Gewicht zu reduzieren, was sind gesunde Ernährungsalternativen … in der Gruppe finden sich leicht Lösungen.

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