Zahnfehlstellungen sind für die meisten Menschen der wichtigste Grund, um einen Kieferorthopäden aufzusuchen. Insbesondere geht es ihnen darum, ästhetische „Mängel“ ihrer Zähne korrigieren zu lassen. Allerdings ist die Zahnästhetik nicht der einzige Grund, sich in kieferorthopädische Behandlung zu begeben. So kann der Kieferorthopäde auch in vielen anderen Fällen erheblich zur Gesamtgesundheit der Zähne und sogar des übrigen Körpers beitragen.
Was Kieferorthopädie leisten kann
Die Kieferorthopädie ist eine Spezialdisziplin der Zahnmedizin. Vielleicht deshalb sind Besuche beim Kieferorthopäden von Menschen mit Zahnarzt-Angst ähnlich gefürchtet wie der „übliche“ Zahnarztbesuch. Hierfür gibt es keinen Grund. Mehr noch: Ein Besuch beim Kieferorthopäden ist oft nicht nur zur Verbesserung des Zahn-Erscheinungsbildes wichtig. Er kann auch die Gesamtgesundheit der Zähne und das körperliche und seelische Wohlbefinden wesentlich verbessern.
Schließlich befasst sich die Kieferorthopädie neben der Stellung der Zähne auch mit der Funktionalität der Kiefer und ihrer Gelenke. Zudem beschäftigt sie sich mit dem Zusammenbiss sowie der Zusammenarbeit von Lippen, Zunge, Zähnen und den umliegenden Muskeln.
Obwohl die Kieferorthopädie viele Möglichkeiten bietet, ästhetische Zahn- und Kieferprobleme zu lösen, ist die Ästhetik nicht ihr alleiniges Aufgabengebiet. Vielmehr gehört zum Aufgabengebiet beispielsweise von Kieferorthopädie-Spezialisten in Frankfurt die Diagnose und Behandlung von weiteren Gesundheitsproblemen rund um Zähne und Kiefer. Das wiederum ist nicht nur für die Zahngesundheit, sondern für das körperliche Wohlbefinden im Allgemeinen wichtig.
Die verschiedenen Disziplinen der Kieferorthopädie
Von den Milchzähnen bis hin zum Zahnersatz – die Zahngesundheit ist enorm wichtig. Dementsprechend lassen sich bei einer kieferorthopädischen Behandlung auch nicht allein die Zahnprobleme von Kindern und Jugendlichen beheben. Stattdessen können Zahn- und Kieferfehlstellungen auch im Erwachsenenalter noch erfolgreich behandelt werden.
Mit der Lösung von Zahn- und Kieferproblemen beschäftigen sich in der Kieferorthopädie gleich mehrere Fachgebiete. Diese lassen sich in die dentofaziale Orthopädie, die Funktionskieferorthopädie, die chirurgische Kieferorthopädie und die Orthodontie unterteilen.
- Aufgabe der dentofaziale Orthopädie ist die Behandlung von Anomalien durch eine Wachstumsförderung des Unter- und Oberkiefers. Hierbei werden spezielle Geräte eingesetzt, die Druck auf die Kiefer ausüben. So kann das Wachstum des Kieferapparats insgesamt angeregt werden, um Anomalien zu behandeln.
- Aufgabe der Funktionskieferorthopädie ist es, die Skelettstrukturen des Kiefers vorteilhaft zu beeinflussen. Dabei können etwa Fehlstellungen wie eine Unterkieferrücklage oder auch Fehlfunktionen wie Zähneknirschen behandelt werden.
- Lassen sich Anomalien und Fehlstellungen nicht auf andere Weise behandeln, wird die chirurgische Kieferorthopädie relevant. Diese ist nämlich darauf spezialisiert, Kieferanomalien mithilfe von chirurgischen Eingriffen zu beheben.
- Die Orthodontie ist die wohl bekannteste Disziplin der Kieferorthopädie. Bestandteil der Orthodontie ist nämlich das Einsetzen und Anpassen von Zahnspangen zur Fehlstellungskorrektur. Anders, als oft angenommen, richtet sich das Orthodontie-Angebot allerdings nicht nur an Kinder und Jugendliche. Auch im Erwachsenenalter ist die Zahnkorrektur durch feste oder herausnehmbare Zahnspangen oft noch möglich.
Warum kieferorthopädische Behandlungen für die Zahngesundheit wichtig sind
Gesunde Zähne und ein optimaler Biss werden gemeinhin als schön und attraktiv empfunden. Außerdem hat beides einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Wohlbefinden und Gesundheit.
Die Mehrheit der Patienten, die sich in kieferorthopädischer Behandlung befunden haben, geben an, danach mit ihrem Äußeren zufriedener zu sein. Überdies kann eine Behandlung beim Kieferorthopäden der Zahngesundheit nutzen und weitere Gesundheitsprobleme lösen. Schließlich können nicht selten auch Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Herz- und Kreislauferkrankungen oder Verspannungen mit Zahn- und Kieferfehlstellungen zusammenhängen.
Welche Folgen können Kieferfehlstellungen haben?
Liegt eine Kieferfehlstellung vor, kann diese – oft auch unbemerkt – den ganzen Körper betreffen und beeinträchtigen. Weist der Kiefer nämlich eine Fehlstellungen auf, können die Zähne nicht ihrer natürlichen Anordnung entsprechend arbeiten. Das kann zu deutlich spürbaren Beeinträchtigungen unter anderem der Zahngesundheit führen.
Die Kieferfehlstellung kann dabei zum einen das Kauen und damit das Zerkleinern der aufgenommenen Nahrung erschweren. Darüber hinaus kann sie auch Auswirkungen auf den übrigen Körper haben. Nicht selten gehen Fehlstellungen des Kiefers nämlich mit Verspannungen der Muskulatur oder mit Kieferschmerzen einher.
Zusätzlich kann die Kieferfehlstellung auch die Stellung der Zähne negativ beeinflussen. Durch die Fehlstellung des Kiefers wird mitunter auch eine unsymmetrischen Zahnausrichtung begünstigt bzw. hervorgerufen. Allerdings ist das kein rein ästhetisches Problem. Auch Fehlbelastungen können aus der Kieferfehlstellung resultieren und so schlimmstenfalls vorzeitigen Zahnausfall hervorrufen. Darüber hinaus liegt es auf der Hand, dass eine durch eine Kieferfehlstellung hervorgerufene Zahnfehlstellung auch die Mundhygiene erschweren kann. In der Folge treten Zahnstein, Zahnbelägen oder Karies häufiger auf.
Weitere Zahnprobleme aufgrund von Fehlstellungen
Wer unter einer Kieferfehlstellung leidet, hat häufig auch mit Zahnfehlstellungen zu kämpfen. Problematisch ist hieran aber nicht allein, dass Anomalien in diesem Bereich als weniger attraktiv wahrgenommen werden. Vielmehr können aus Zahn- und Kieferfehlstellungen weitere, oft nicht damit in Verbindung gebrachte Gesundheitsprobleme entstehen.
Liegt etwa eine Kieferfehlstellung vor, die zum Vorstehen der Schneidezähne führt, fällt es Betroffenen oft schwer, die Lippen zu schließen. In der Folge atmen Betroffene häufiger durch den Mund ein und aus. Das wiederum kann eine im Vergleich zu anderen Menschen erhöhte Infektanfälligkeit nach sich ziehen – eine Konsequenz, die gemeinhin oft übersehen wird.
Zusätzlich können auch andere Symptome, die normalerweise nicht mit dem Kiefer in Verbindung gebracht werden, Konsequenz der Fehlstellung sein. Dazu zählen etwa Sprachstörungen, Tinnitus oder Rückenschmerzen. Diese Symptome scheinen auf den ersten Blick nichts mit dem Kiefer zu tun zu haben. Dennoch können sie aber Konsequenz einer Fehlstellung sein. Das hängt damit zusammen, dass Gebiss und Kiefer über Muskeln quasi mit dem gesamten Körper vernetzt sind. Liegt eine Kieferfehlstellung vor, kann diese – vereinfacht ausgedrückt – körperliche Kettenreaktionen auslösen.
Auch hieran wird deutlich, dass es sich bei einer kieferorthopädischen Behandlung nicht allein um eine Frage der Ästhetik handelt. Auch als bloßes Extra für Jugendliche zum üblichen Zahnarztbesuch ist eine solche Behandlung nicht zu sehen. Vielmehr ist die Behandlung beim Kieferorthopäden als existenzieller Bestandteil der Pflege der Zahn- und übrigen Gesundheit zu betrachten.