Genetik als Forschungsfeld in den Geschichtswissenschaften

Welcher Erkenntnisgewinn lässt sich für die historische Forschung aus den Ergebnissen von DNA-Analysen ziehen? Gibt es überhaupt kulturhistorisch relevante Erkenntnisse? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit von Genetikern mit Historikern und Archäologen? Vom 1. bis 2. Oktober 2015 befassen sich internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Tagung „Genetic History: A Challenge to Historical and Archaeological Studies“ an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) mit der Rolle von genetischer Evidenz in der historischen und archäologischen Forschung.

In den letzten Jahrzehnten ist durch die Molekulargenetik ein völlig neuer Zugang zur menschlichen Vergangenheit erschlossen worden. DNA-Evidenz wird zur Klärung archäologischer und geschichtswissenschaftlicher Probleme eingesetzt. Durch rapide fallende Kosten für die Sequenzierung und verbesserte Verfahren stehen immer mehr Daten zur Verfügung. Für das emergente Forschungsfeld hat sich der Begriff ‚Genetic History‘ etabliert.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ist es das Anliegen der Tagung einen fachübergreifenden Austausch anzustoßen und sowohl die naturwissenschaftliche als auch die geistes- bzw. kulturwissenschaftliche Forschung zu einem Gespräch über die neue Vergangenheitsdisziplin zusammenzuführen.

Als Forschungsfeld stellt die Genetic History die Geschichtswissenschaften vor Herausforderungen, mit denen sie sich kritisch und selbstbewusst auseinandersetzen sollten. Mit der Tagung soll das Forschungsfeld innerhalb der geisteswissenschaftlichen Fächer präsenter werden, denn gerade in den Geschichtswissenschaften wird sie – anders als etwa in der Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie – bisher kaum beachtet. Dabei sollen sowohl Chancen wie auch Risiken und Probleme herausgearbeitet werden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Kontakt
Dr. Jörg Feuchter
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Geschichtswissenschaften
Tel.: 030 2093-70545

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