Die von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ergriffenen Maßnahmen wirken. MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum empfing gestern Abend die 500 Gäste beim Jahresempfang der Hochschule mit einer positiven Botschaft. „Wir haben in den vergangenen drei Jahren das Kunststück vollbracht, Konsolidierung, vorsichtiges Wachstum und strukturelle Weiterentwicklung zu kombinieren“, betonte Professor Baum. „Im letzten Quartal des vergangenen Jahres haben wir wieder schwarze Zahlen geschrieben.“
Das Jahresergebnis 2015 lag insgesamt noch leicht im Minus bei -1,5 Millionen Euro, zeigte sich nach den Defiziten der Vorjahre (2013: -30 Millionen Euro, 2014: -27,5 Millionen Euro) aber stark verbessert. „Das ist das Ergebnis einer starken Gemeinschaftsleistung“, sagte der Präsident. Vieles sei durchleuchtet, noch mehr hinterfragt und niemand sei ausgenommen worden. „Gemeinsam haben wir die Trendwende geschafft und können uns nun wieder vermehrt neuen Aufgaben widmen.“ Professor Baum dankte auch dem Land Niedersachsen für das Vertrauen, das die Politik der Hochschule auch unter schwierigen Rahmenbedingungen geschenkt habe.
Vizepräsidentin Andrea Aulkemeyer, zuständig für das Ressort Wirtschaftsführung und Administration, sieht für das laufende Jahre gute Chancen, mit einem positiven Ergebnis abzuschließen. Die MHH hat im Jahr 2015 Betriebserträge in Höhe von 695,2 Millionen Euro erwirtschaftet und erhielt ein Zuschuss des Landes Niedersachsen für Forschung und Lehre in Höhe von 194,1 Millionen Euro. Demgegenüber standen Personalkosten in Höhe von 485,7 Millionen Euro, ein Materialaufwand in Höhe von 236,5 Millionen Euro und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 167,5 Millionen Euro. Mit 7.475 Beschäftigten (Vollkräfte) ist die MHH der zweitgrößte Arbeitgeber in der Region Hannover und der größte Betrieb des Landes Niedersachsens. Die Beschäftigten, 65 Prozent sind Frauen, kommen aus 99 Nationen.
Mit 85,7 Millionen Euro (2014: 87,8 Millionen Euro) konnte der Forschungsbereich die verausgabten Drittmittel 2015 nahezu stabilisieren. Davon stammten 26,7 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, und 18,6 Millionen Euro waren Bundesmittel. 854 Vollkräfte wurden im vergangenen Jahr über Drittmittel finanziert.
Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg, zuständig für das Ressort Krankenversorgung, lobte die Leistungsbereitschaft von Pflegekräften sowie Ärztinnen und Ärzten. Mit 60.879 Behandlungsfällen erreichte der Bereich Krankenversorgung das Niveau des Vorjahres (2014: 61.012). Die durchschnittliche Verweildauer konnte von 7,52 Tagen im Jahr 2014 leicht gesenkt werden auf 7,46 Tage im Jahr 2015. Die 1.457 Betten der MHH waren zu 92,3 Prozent ausgelastet. Die Zahl der Operationen stieg an auf 30.714 (2014: 30.203). Auch die Zahl der Geburten nahm zu auf 2.640 (2014: 2.445). Einen Rückgang verzeichnete die MHH allerdings bei Transplantationen auf 348 (2014: 409). Die Zahl der ambulanten Behandlungskontakte stieg 2015 auf 439.890 an (2014: 421.823).
3.424 junge Menschen – 2.178 Frauen und 1.246 Männer – studierten 2015 an der MHH, 60,1 Prozent von ihnen Medizin und 15,8 Prozent Zahnmedizin. 13,7 Prozent aller Studierenden hatte keinen deutschen Pass, die größte Gruppe unter ihnen waren 48 Inderinnen und Inder, gefolgt von 34 Syrerinnen und Syrern.
Professor Baum stellte während des Jahrempfangs auch den Jahresbericht 2013-2015 vor. Darin sind alle Zahlen und das Wichtigste aus den Jahren aufbereitet. Sie finden das Druckwerk als pdf-Datei im Internet unter www.mh-hannover.de/jahresbericht.html.