(djd). In Deutschland werden derzeit in über 1.300 Braustätten mehr als 5.000 verschiedene Biere gebraut – jedes einzelne mit seiner ganz eigenen Note. Paradiesische Zustände also für die Fans des beliebten Gerstensafts, die theoretisch mehr als 13,5 Jahre lang jeden Tag ein neues deutsches Bier probieren und genießen könnten. Dass sie alle unterschiedlich schmecken, liegt vor allem am Fingerspitzengefühl der Brauer und Mälzer. Und das wird weltweit geschätzt, so dass die Berufsperspektiven auch im Ausland sehr gut aussehen.
Das perfekte Mischungsverhältnis
„Es geht beim Bierbrauen nicht nur darum, die vorhandenen Zutaten zusammenzuführen“, sagt Peter Peschmann, Brauingenieur bei der Brauerei C. & A. Veltins. „Das perfekte Mischungsverhältnis der Zutaten nach individuellem Rezept und der Brauprozess sind für das Ergebnis ebenso entscheidend.“ Heute stehe den Brauern und Mälzern für das jahrhundertealte Handwerk des Bierbrauens modernste Technologie zur Verfügung. Vielseitige Fähigkeiten seien also gefragt, um die beliebte Ausbildung zum Brauer und Mälzer erfolgreich absolvieren zu können. „Biologische und chemische Kenntnisse sind dabei ebenso wichtig wie technische und physikalische“, erläutert Peschmann.
Azubis lernen das Handwerk von der Pike auf
Die Azubis durchlaufen in der Brauerei während ihrer Ausbildung alle Produktionsschritte und lernen so den traditionellen Brauvorgang von der Pike auf. Gleich ihre erste Station führt sie ins Sudhaus. „Mit dem Spindeln der Würze überprüfen die Auszubildenden den Extraktgehalt“, erklärt Brauingenieur Peter Peschmann. Die strenge Kontrolle jedes einzelnen Produktionsschritts sei im Sudhaus ebenso entscheidend wie im Gär- und Lagerkeller und danach im Filter- sowie im Drucktankkeller. Als letzter Teil in der praktischen Ausbildung steht das Brauereilabor auf dem Plan. Einen Monat lang lernen die Azubis auch eine Mälzerei kennen und erleben, wie aus Gerste das Braumalz entsteht – schließlich heißt der Beruf Brauer und Mälzer.