Gefahrenquelle SUV

(dmd). Sie sind größer, massiver und wirken schon beim bloßen Anblick etwas gefährlicher. Nichtsdestotrotz sind die rund 1,3 Millionen SUVs, die über die deutschen Straßen rollen, nicht öfter in einen Unfall verwickelt als normale Pkws. Und doch bilden sie eine höhere Gefahr. Und zwar für die anderen Verkehrsteilnehmer. Kommt es zu einem Unfall mit einem SUV, laufen PKW-Insassen ein größeres Risiko verletzt oder getötet zu werden, als beim Unfall mit einem normalen Auto. Mit der Größe des SUV und mit der Tatsache, ob er auch noch einen Leiterrahmen hat, steigt die Gefahr. Dies ergab jetzt eine Untersuchung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Der GDV hat sich bei der Analyse auf Zahlen der Unfallforschung der Versicherer gestützt. 83 verschiedene Modelle von SUV wurden dabei berücksichtigt, vom kleinen bis zum großen Geländewagen, von Fahrzeug mit einem heute kaum noch gebauten Leiterrahmen bis zu modernen selbsttragenden Karosserien. Insgesamt wurden so acht SUV-Gruppen unterschieden. Als Definition, was ein SUV sei, legten die Unfallforscher die Fahrzeughöhe auf 1,6 Metern und mehr fest, bei der Bodenfreiheit wurde die Latte auf 17 Zentimeter und darüber gelegt.

Besondere Gefahr beim Seitenaufprall
Mit drei Crashtests wurden die Daten der Unfallanalyse auf einer Crash-Anlage in Berlin bestätigt. Dabei wurden drei Geländewagen mit einer Masse zwischen 1,3 und knapp 2,2 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h gegen die Fahrertür eines Pkw der Kompaktklasse gelenkt. Auch dabei zeigte sich: Während beim Seitenaufprall mit der Front eines gleichartigen Pkw oder kleinen SUV nur mittelschwere Verletzungen des Unfallopfers zu erwarten sind, ist das Potenzial eines großen SUV deutlich schwerer. Der Grad der Einwirkungen auf den Dummy beim 2,2 Tonnen schweren SUV legt nahe, dass es bei einem Fahrer aus Fleisch und Blut zu gravierenden Verletzungen gekommen wäre.

Um die Unfallfolgen zukünftig deutlicher zu mildern, setzt der GDV auf verbesserte Kompatibilität. Mit einer veränderten Karosseriestruktur von SUV soll die Höhendifferenz zum Pkw ausgeglichen werden. Eine elastische Konstruktion unterhalb der Stoßstange könnte die Aufprallenergie mindern, so die Unfallforscher. Außerdem sollen automatische Notbremssysteme Pflicht werden, damit die Unfallfolgen nicht so gravierend sind.

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