Blutgerinnsel als Ursache einer Lungenembolie
Schlaganfall- und Herzinfarkt durch Pille & Co? Fachgesellschaften schätzen Risiko gering ein
Nach den Berechnungen der dänischen Forscher komme es im Durchschnitt pro Jahr bei 6,8 von 10 000 Frauen, die eine der heute üblichen Methoden hormoneller Empfängnisverhütung anwenden, zu einer venösen Thrombose. Zudem würden zwei Frauen von 10 000 pro Jahr einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden, wobei das Risiko je nach Art und Dosis der Hormone variieren kann. „Bei der Antibabypille spielt die Dosis der Östrogene und die Wahl des Gestagens eine Rolle“, erläutert Professor Dr. med. Hans-Christoph Diener, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum in Essen. Auch Verhütungspflaster oder Vaginalring waren in der Studie mit einem minimal erhöhten Risiko behaftet. Für die Spirale – in der Variante, die Hormone freisetzt – ergab sich dagegen kein erhöhtes Risiko. Für die Beratung der Frauen seien dies sicherlich wichtige Informationen, so Professor Diner, der insgesamt keinen Grund zu großer Sorge sieht. „Hormonpräparate dürfen jedoch niemals unbedacht eingesetzt werden“, mahnt der Experte aus Essen: „Im Zweifelsfall sollten sich Frauen ärztlich beraten lassen und auf andere, ebenfalls sichere Verhütungsmittel zurückgreifen.“
Literatur:
Lidegaard Ø, Løkkegaard E, Jensen A, Skovlund CW, Keiding N. Thrombotic stroke and myocardial infarction with hormonal contraception. New England Journal of Medicine 2012; 366: 2257-66
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