Gebündelte Kompetenz in der Ausbildung von Medizinern seit 1913

Mehr als 270 Gäste waren zum 74. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag am 30. und 31. Mai 2013 nach Halle gekommen. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, würdigte in ihrer Eröffnungsrede die Verdienste der Universitätsmedizin der letzten einhundert Jahre. Um deren Interessen weiter effektiv vertreten zu können, müsse sich der MFT gezielt in gesundheits- und wissenschaftspolitische Diskussionen einbringen, gerade wenn es um die Fragen der künftigen Finanzierung der Universitätsmedizin gehe.

„Der Medizinische Fakultätentag bündelt das Wissen und die Erfahrungen der einzelnen Medizinischen Fakultäten und formuliert deren Anliegen an die Gesellschaft, die Politik und das Wissenschafts-system“, stellte Professor Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, im Rahmen seiner Außensicht auf den MFT fest. Einig waren sich Wanka und Hacker, dass die Universitäten als Herzstück des deutschen Wissenschaftssystems gestärkt werden müssen. Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der Volkswagen-Stiftung und Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, sieht hier gerade im Wettbewerb mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen großen Handlungsbedarf. Während diese Einrichtungen festgeschriebene Zuwachsraten verbuchen dürfen, sinken die Mittel für Universitäten.

Unsere Nachbarn zeigen, wie es geht

Ministerin Doris Ahnen, Mainz, forderte als Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, dass das Spezifikum ‚Universitätsmedizin‘ bei den Finanzierungsregelungen auch im Bereich der Krankenversorgung abgebildet werden muss. Rüdiger Strehl, Generalsekretär des Verbandes der Universitätsklinika, bezifferte den dafür erforderlichen konsumtiven Systemzuschlag auf 0,9 bis 1,6 Mrd. Euro jährlich. Der Präsident der Universität Maastricht, Professor Martin Paul, erläuterte, dass die Zusatzfinanzierung für die Sonderkosten der Universitätsmedizin in den Niederlanden vom Wissenschafts- und vom Gesundheitsministerium gemeinsam getragen wird. Ministerin Anita Tack, Potsdam, sieht als Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz ebenfalls die Notwendigkeit, etwas Gemeinsames zu leisten. Dabei dürften auch die Investitionskosten nicht außen vor bleiben.

Resolutionen zu Systemaufgaben und zum Erhalt der Universitätsmedizin

„Ich danke Bund und Ländern außerordentlich, dass die wichtigen Fragen zur Zukunftsfähigkeit der Universitätsmedizin nun gemeinsam angegangen werden“, sagte Professor Heyo Kroemer, MFT-Präsident, am Ende der Veranstaltung. Die Medizinischen Fakultäten haben hierfür eine Resolution zur Notwendigkeit einer dritten Finanzierungssäule für Systemaufgaben der Universitätsmedizin verabschiedet. Sie fordern ferner, etablierte universitätsmedizinische Standorte wie Halle und Magdeburg auch künftig zu erhalten und nicht kaputt zu sparen.

Die Resolutionen sind von der MFT-Homepage abrufbar:
http://www.mft-online.de/presse-standpunkte/resolutionen

Die Vortragsfolien vom 74. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag stehen ebenfalls als Download bereit:
http://www.mft-online.de/info-center/fakultaetentage/2013-halle/vortraege

Der MFT wurde vor einhundert Jahre in Halle/Saale gegründet. Er unterstützt als gemeinnütziger Verein die Fakultäten bei ihren gemeinsamen Bestrebungen zur Weiterentwicklung der medizinischen Forschung und Lehre und der damit verbundenen Krankenversorgung.

Kontakt:
MFT Medizinischer Fakultätentag
Alt-Moabit 96
10559 Berlin

Tel.: 030/6449 8559-0
E-Mail: berlin@mft-online.de

Belegexemplar erbeten

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