Jedes Thema wird in einer Session mit jeweils drei Vorträgen betrachtet. Den Auftakt bilden die Naturstoffe: Zunächst stellt Barrie Wilkinson vom John Innes Centre in Norwich, England, Strategien zur Weiterentwicklung von Naturstoffen aus Bakterien in potenzielle Wirkstoffkandidaten vor. Daniel Wilson von der Ludwigs-Maximilians-Universität München berichtet anschließend über die Entstehung von Antibiotikaresistenzen und zeigt neue anti-bakterielle Hemmstoffe, welche die Bildung von Bakterien-Proteinen unterdrücken. Wie der Durchfallerreger Salmonella typhimurium unempfindlich gegen Antibiotika wird, zeigt Wolf-Dietrich Hardt von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.
Die zweite Session zum Thema Wirkstoffdesign wird von Laurence Rahme von der Harvard Medical School eröffnet: Sie zeigt Inhibitoren, die in der Lage sind, die Signalübertragung zwischen Bakterien zu unterbrechen und die Bildung so genannter persistierender Zellen zu verhindern, die unempfindlich gegenüber Antibiotika sind. Scott Hultgren von der Washington University stellt neue Erkenntnisse über den Verlauf von Harnwegsinfektionen durch Escherichia coli-Stämme vor sowie darüber, wie diese Bakterien währenddessen miteinander kommunizieren. Um neue Substanzen, die tropische Keime bekämpfen können, darunter den Erreger der Schlafkrankheit, geht es im Vortrag von Ulrike Holzgrabe von der Universität Würzburg.
Für den Bereich des Wirkstofftransports spricht zunächst Anthony Hickey vom RTI International in den USA. Sein Thema: Die Entwicklung eines Tuberkulose-Wirkstoffes, der inhalativ verabreicht werden kann statt wie bisher per Injektion. Elias Fatal von der Université Paris Sud stellt anschließend neue Systeme vor, die kleine RNA-Moleküle gezielt an ihren Wirkort bringen können. Last but not least erläutert Stefaan de Smedt von der Universität Gent, Belgien, wie Nano- und Mikromaterialien die Wirksamkeit von Antibiotika und Impfungen verbessern können.
Das Rahmenprogramm des Symposiums bietet den Teilnehmern die Gelegenheit zum Austausch mit vielen internationalen Kollegen, Nachwuchswissenschaftler präsentieren ihre Projekte in mehreren Poster-Sessions.
Weitere Informationen und ein detailliertes Programm finden Sie auf unsere Webseite unter
—
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. Am seinem Standort in Braunschweig-Stöckheim blickt das Zentrum auf eine jahrzehntelange Historie zurück. Bereits 1965 begannen hier die ersten Arbeiten; 2015 feiert das HZI 50-jähriges Jubiläum.
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS):
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) ist eine Außenstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und wurde im Jahr 2009 vom HZI und der Universität des Saarlandes gegründet. Die Forscher suchen hier insbesondere nach neuen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten, optimieren diese für die Anwendung am Menschen und erforschen, wie sie am besten durch den Körper zum Wirkort transportiert werden können.