Frühe Frühchen – Perinatalzentren: Die winzigsten Babys in guten Händen (Teil 1)

Frühgeburten – In Deutschland kommen rund neun Prozent aller Neugeborenen zu früh zur Welt. Etwa 3.300 Kinder davon sind so genannte extreme Frühgeburten; diese Babies erblicken das Licht der Welt schon vor der 28. Schwangerschaftswoche. Die Überlebenschancen dieser winzigen Frühchen haben sich durch die gewaltigen Fortschritte bei der Schwangerenbetreuung, der Geburtshilfe und der Neugeborenenintensivpflege in den letzten Jahren erheblich verbessert. Dazu beigetragen hat auch, dass die Behandlung von kritischen Fällen nur noch in speziellen Perinatalzentren durchgeführt wird, in denen man nicht nur über alle technischen Möglichkeiten, sonder auch über ausreichende Erfahrung verfügt.

Die Kriterien für eine sichere Versorgung von Früh- und Neugeborenen in Perinatalzentren wurden vom Gemeinsamen Bundesausschuss – einem Gremium, dem Ärzte, Krankenkassen und Krankenhäuser angehören – festgelegt. Laut der Vereinbarungen gibt es in Deutschland vier neonatologische Versorgungsstufen. Den höchsten Level 1 bekommen nur Kliniken zuerkannt, die zusätzlich zur Betreuung normal verlaufender Schwangerschaften auch optimale Voraussetzungen für die Behandlung von Frauen und deren Neugeborene bei Früh- und Risikogeburten erfüllen. Erforderlich dafür ist unter anderem, dass die Entbindungsstation, der Operationssaal, und eine Neugeborenenintensivstation – mit mindestens sechs Plätzen – räumlich miteinander verbundenen sind, dass eine eigenständige neonatologische und geburtshilfliche Abteilung mit entsprechend qualifiziertem ärztlichen und pflegerischen Personal besteht und dass es eine 24-Stunden-Präsenz von Neonatologen, Geburtshelfern und pädiatrischem Intensivpflegepersonal gibt. 2008 ordnete der zuständige Bundesausschuss außerdem an, dass die Anzahl der im Jahr behandelten Frühgeburten bei mindestens zwölf Fällen liegen muss. Denn, je höher die Anzahl von Risikogeburten in einer Klink ist, umso erfahrener sind die Ärzte und desto größer ist die Chance, dass ein zu früh geborenes Kind ohne Spätfolgen überlebt. Eine Studie in baden-württembergischen Kliniken zeigt dies deutlich: Die Sterblichkeitsrate bei Frühgeborenen vor der 26. Schwangerschaftswoche war 2006 in den großen Perinatalzentren des Landes nicht einmal halb so hoch, wie die in den übrigen Krankenhäusern. (EKE 12/2009)

In der kleinen Serie "Frühe Frühchen" sind erschienen:

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