(djd). Bei frostigem Wetter sollte man Bierkästen nach dem Einkauf nicht im Kofferraum des Autos stehen lassen, im Haus ist der Gerstensaft bei Minustemperaturen auch deutlich besser aufgehoben als etwa im unbeheizten Gartenhäuschen.
Unschöne „Kältetrübung“
Bereits bei einer Lagerung des Biers unter drei Grad Celsius kann es vor allem zur sogenannten Kältetrübung kommen, erläutert Diplom-Ingenieur Peter Peschmann von der Brauerei C. & A. Veltins: „Dabei unterscheidet man zwischen der reversiblen und nicht reversiblen Kältetrübung.“ Die reversible Kältetrübung ist unproblematisch und tritt bei nur kurzer Kaltlagerung auf. Das Bier wird dann zwar trüb, es bildet sich aber noch kein Bodensatz. „Die Trübung verschwindet zumeist bei wärmeren Temperaturen nach einigen Tagen wieder“, so Peschmann. Dagegen tritt bei längerer Kaltlagerung eine nicht reversible Kältetrübung auf – mit großer Tragweite für die Produktqualität. Das Bier wird nicht nur trüb, sondern es bilden sich zusätzlich grobe Flocken, die sich auch am Boden absetzen. „Diese Trübung bleibt dem Bierfreund leider erhalten und schadet dem Geschmack.“
Bis der Kronkorken undicht wird
Bei längerem Frosteinfluss kann das Bier zudem gefrieren. Dadurch können Flaschen platzen oder es kommt zum „Ausfrieren“ von Wasser. Peter Peschmann: „Beim langsamen Gefrieren bildet sich Eis in der Flasche, das vorwiegend aus Wasser besteht. Dadurch konzentrieren sich in der noch nicht gefrorenen Flüssigkeit die Getränkeinhaltsstoffe.“ Da Eis ein größeres Volumen habe als flüssiges Wasser, dehne sich gleichzeitig der Flascheninhalt aus. Dadurch steige der Flascheninnendruck so lange, bis der Kronkorken undicht werde und die Flüssigkeit mit den Getränkeinhaltsstoffen austrete. „Taut der Flascheninhalt dann wieder auf, ist die Flasche zumeist teilweise geleert und der Inhalt verwässert.“ Für den Verbraucher erscheint die Flasche immer noch originalverschlossen, weil der angehobene Kronkorken fast unsichtbar abdichtet. Allerdings finde man als wichtigen Hinweis auf die Frostfolgen Produktreste an der Flaschenmündung.