Fragwürdiger Freizeitspaß

(djd). Komasaufen ist bei jungen Erwachsenen noch immer angesagt, nach Angaben der Bundesdrogenbeauftragten sind die entsprechenden Zahlen 2011 erstmals seit Jahren sogar wieder gestiegen. Wer häufig einen über den Durst trinkt, bezahlt dies langfristig mit massiven Gesundheitsschäden. Die Gefahren des Alkoholmissbrauchs werden aber vor allem von jungen Erwachsenen oft bagatellisiert.

Völliger Verzicht ist unrealistisch

Alkohol kann schon in geringen Mengen wichtige Organe belasten. Vor allem leidet die Leber, die als zentrales Stoffwechselorgan den Alkohol abbauen muss. Aber auch das Risiko für Krebserkrankungen steigt, wenn jemand regelmäßig promillehaltige Getränke konsumiert. Vor allem Heranwachsende sollten am besten ganz darauf verzichten. Weil ihr Körper sich noch in der Entwicklung befindet, reagiert er besonders empfindlich auf das flüssige Gift. Bei jungen Erwachsenen ist ein völliger Verzicht meist unrealistisch, sie sollten ihren Konsum aber auf das Mindestmaß beschränken. Demnach sollten Frauen täglich maximal zwölf Gramm reinen Alkohol zu sich nehmen, Männer dürfen sich mit 24 Gramm rund die doppelte Menge genehmigen – das sind ungefähr 0,5 Liter Bier.

Lebenslange Abstinenz

Liegt eine Alkoholsucht vor, gibt es keine endgültige Heilung -, Ziel kann dann nur die lebenslange Abstinenz bei langfristiger Rückfallfreiheit sein. Mehr Infos gibt’s unter http://www.tipps-gegen-sucht.de/alkohol nachzulesen. Eine Therapie beginnt mit einem stationär oder ambulant durchgeführten Entzug. „Schwieriger ist es, die Patienten dabei zu unterstützen, nach dem Entzug abstinent zu bleiben,“ erklärt Prof. Dr. Falk Kiefer, stellv. ärztlicher Direktor der Klinik für abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim. Für diesen Teil der Behandlung stünden sowohl Therapien als auch medikamentöse Maßnahmen zur Verfügung. „Seitens einer medikamentösen Therapie gibt es Möglichkeiten, auf das Belohnungssystem einzuwirken. Hier ist insbesondere die Substanz Naltrexon zu nennen.“ Suchtberatungsstellen und Hausärzte können erste Anlaufstellen sein.

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