Die Forschung in der Molekulargenetik und Zellbiologie hat zwar wegweisende neue Erkenntnisse zur Entstehung von Krebs und dem Fortschreiten der Erkrankung erbracht, die Umsetzung dieses Wissens in molekular zielgerichtete Therapien ist noch schwierig, wird aber langfristig deutlich effektiver und nebenwirkungsärmer sein.
Eingeladen zu dieser Vortragsreihe der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Goethe-Universität, die im Rahmen der von der Deutsche Bank AG initiierten und geförderten Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ stattfindet, sind interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der Rhein-Main-Region. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr auf dem Campus Niederrad, Universitätsklinikum, Haus 23, Hörsaal 4, Theodor-Stern-Kai 7.
Rudi Balling arbeitet mit seinem Team in Luxemburg an der Schnittstelle der Biologie, Bioinformatik, Physik und Medizin. Dort erforscht er Mechanismen der Neurodegeneration, insbesondere der Parkinson’schen Erkrankung. Auch diese pathophysiologischen Prozesse werden als Störungen molekularer und zellulärer Netzwerke angesehen. Auf der Basis von Genom-, Proteom- und Metabolom-Daten werden mathematische Modelle entwickelt, um Vorhersagen über potenzielle Ansatzpunkte neuer Präventions- oder Therapie-Strategien zu treffen. Balling stellt einige der aktuellen Forschungsfragen vor und beleuchtet die Herausforderungen einer Disziplinen überspannenden biomedizinischen Forschung.
Prof. Dr. Rudi Balling, geb. 1953 in Daun-Pützborn, studierte Ernährungswissenschaften an der Universität Bonn und wurde an der RWTH Aachen 1984 promoviert. Als Postdoc forschte er am Mount Sinai Hospital in Toronto (Kanada) über Imprinting-Mechanismen und am Göttinger Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie zur Morphogenese. Nach seiner Habilitation 1991 leitete er am Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg eine eigene Arbeitsgruppe. Als Direktor wechselte er 1993 an das GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (heute Helmholtz-Zentrum München). Nach Professuren an den Universitäten Aachen und TU München war er von 2001 bis 2009 wissenschaftlicher Geschäftsführer am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. 2009 wurde er Gründungsdirektor des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine. Balling ist Mitglied mehrerer Akademien, u.a. der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Die Moderation dieser Veranstaltung übernimmt der Frankfurter Chemiker Prof. Dr. Joachim Engels von der Goethe-Universität. Er hat gemeinsam mit der Onkologin Prof. Dr. Simone Fulda diese Vorlesungsreihe konzipiert und organisiert.
Weitere Vorträge und Diskussionsveranstaltungen auf einen Blick:
Die Vorträge beginnen jeweils donnerstags um 18 Uhr, Campus Niederrad, Universitätsklinikum, Haus 23, Hörsaal 4.
Alle Veranstaltungen werden aufgezeichnet, sind spätestens am übernächsten Tag abrufbar über www.buerger.uni-frankfurt.de unter „Weitere Veranstaltungen“
3. Dezember 2015
Diskussionsrunde : Personalisierte Medizin im Spannungsfeld von Arzt und Patient, Pharmaindustrie und Kostenträger Dr. Thomas Schinecker, Roche Diagnostics, Mannheim Dr. Ursula Marschall, Barmer GEK, Wuppertal Prof. Dr. Elke Jäger, Krankenhaus Nordwest, Frankfurt am Main Moderation Dr. Joachim Müller-Jung, Frankfurter Allgemeine Zeitung
14. Januar 2016
Prof. Dr. Dr. h.c. Carl Friedrich Gethmann, Universität Siegen Ethische Probleme der individualisierten Medizin Prof. Dr. Fritz von Weizsäcker, Schlosspark Klinik, Berlin Selbstverständnis von Patienten und die Arzt-Patient-Beziehung Einführung Prof. Dr. Peter Janich, Philipps-Universität, Marburg Moderation Dr. Regina Oehler, Hessischer Rundfunk
28. Januar 2016
Prof. Dr. Drs h.c. Leroy Hood, Washington University, Seattle Systems Medicine and Proactive P4 Medicine. Transforming Healthcare through Wellness – A Personal View (P4 = predictive, personalized, preventive and participatory) Moderation Prof. Dr. Josef Pfeilschifter, Goethe-Universität
Informationen: Prof. Dr. Joachim Engels, Campus Riedberg, Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie, Tel. (069)798-29150, Joachim.Engels@chemie.uni-frankfurt.de; Prof. Dr. Simone Fulda, Campus Niederrad, Fachbereich Medizin, Institut für Experimentelle Tumorforschung in der Pädiatrie, Tel. (069) 678 66557, Simone.Fulda@kgu.de
Programmbroschüre sowie der Link zu Aufzeichnungen der Vorträge und Diskussionen auf www.buerger.uni-frankfurt.de unter „Weitere Veranstaltungen“
Programm online auch unter: www.wissenschaftliche-gesellschaft.uni-frankfurt.de