Fortpflanzung und Lebensspanne hängen zusammen

Der Rundwurm Caenorhabditis elegans ist ein in der Alternsforschung häufig genutzter Modellorganismus. Gesteuert durch eine Art “Entwicklungs-Kontroll-Uhr” entwickelt er sich vom Ei über vier Larvenstadien zum erwachsenen Wurm. Wissenschaftler um Yidong Shen aus der Abteilung von Institutsdirektor Adam Antebi haben mit einem Laser die Keimzellen entfernt. Dabei entdeckten sie, dass der verbleibende Teil der Keimdrüse die Produktion von Dafachronsäure auslöst. Dieses Steroidhormon aktiviert sogenannte microRNAs, die wiederum als winzige “molekulare Schalter” funktionieren und so auf Gene einwirken, die ihrerseits Langlebigkeit begünstigen. Interessanterweise konnten Antebi und Kollegen schon früher zeigen, dass genau dieser Steroidhormon-microRNA-Schalter Teil der “Entwicklungs-Kontroll-Uhr” ist. Somit führt der Verlust der Keimzellen letztendlich dazu, dass der Wurm Elemente der Entwicklungskontrolle nutzt, um ein lebensverlängerndes Programm zu starten.

Mit diesen Erkenntnissen haben die Max-Planck-Wissenschaftler weitere Puzzleteile zu Beschreibung und Verständnis der Regulation von Langlebigkeit hinzugefügt. Die Frage ist nun, ob es ein ähnliches microRNA-gesteuertes Schalter-System auch beim Menschen gibt.

Originalarbeit:
A steroid Receptor–microRNA switch regulates life span in response to signals from the gonad
Yidong Shen, Joshua Wollam, Daniel Magner, Oezlem Karalay, Adam Antebi
Science, 14 December 2012

Kontakt:
Dr. Adam Antebi
Max Planck Institute for Biology of Ageing, Cologne
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E-mail: antebi@age.mpg.de

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Sabine Dzuck
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