Gerd Multhaup und Thomas Bayer erforschen seit fast 20 Jahren die Bedeutung von Kupfer für die Alzheimer-Krankheit. Kupfer ist als essenzielles Spurenelement in allen Nahrungsmitteln vorhanden, insbesondere in Fleisch- und Getreideprodukten; es ist daher lebensnotwendig für den menschlichen Körper. Bei ihren Forschungen sind die beiden Wissenschaftler auf das Schlüsselmolekül „Amyloidvorläuferprotein“ gestoßen. Dieses spielt für die Ausprägung von Alzheimer eine herausragende Rolle. Einerseits entsteht aus dem Protein krankmachendes Amyloid, andererseits bindet es Kupfer und transportiert es auf seinem Weg durch die Zelle. Anhand zahlreicher Experimente konnten Multhaup und Bayer aufdecken, dass Kupfer die Krankheit nicht beschleunigt, sondern dass – im Gegenteil – bei Alzheimer-Patienten sogar ein Kupfermangel besteht.
Mit ihren Forschungsergebnissen haben die Wissenschaftler eine klinische Studie mit Alzheimer-Patienten an der Universität des Saarlandes in Homburg/Saar ermöglicht. Darin wurde nachgewiesen, dass eine Behandlung der Erkrankten mit Kupfer einen erhofften positiven Effekt hat, da es die Menge an Amyloid im Körper positiv beeinflusst.
Multhaups und Bayers weitere Forschungen zielen darauf ab, bereits im Anfangsstadium der Krankheit den Kupferspiegel des Patienten zu kontrollieren und dafür zu sorgen, dass Kupfer jederzeit in ausreichenden Mengen im Körper verfügbar ist.
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Prof. Dr. Gerd Multhaup, Freie Universität Berlin, Institut für Chemie und Biochemie, Telefon: 030 / 838–55533, E-Mail: multhaup@biochemie.fu-berlin.de