Fit bis zur Rente – Dresdner Uniklinikum und AOK PLUS engagieren sich für ältere Mitarbeiter

Nach dem erfolgreichen Start des Pilotprojekts ist vorgesehen, die Angebote auch auf männliche Mitarbeiter auszuweiten. Die AOK PLUS unterstützt das „Carus Vital“-Programm mit seinen Angeboten von Anfang an und begleitet die betriebliche Gesundheitsförderung auch in anderen Unternehmen in Sachsen sowie Thüringen. Die Zusammenarbeit zwischen Uniklinikum und Gesundheitskasse wurde am heutigen Mittwoch (7. März) mit der Unterzeichnung eines neuen Kooperationsvertrags für die Dauer eines weiteren Jahres fortgeschrieben. Mit dem verstärkten Augenmerk auf ältere Mitarbeiter greift das Universitätsklinikum einem Trend vor: In den kommenden Jahren steigt der Anteil der über 50-jährigen Arbeitnehmer deutlich an.

Die Zahl der Mitarbeiter, die bis ins gesetzliche Renteneintrittsalter arbeiten, steigt in den kommenden Jahren stetig an. Eine Ursache dafür ist der Wegfall von Vorruhestandsregelungen. Auch deshalb wird sich am Dresdner Uniklinikum der Anteil der 60 bis 64-jährigen im Pflegedienst Arbeitenden vervierfachen: Heute sind 1,6 Prozent der 1.405 Pflegekräfte in dieser Altersgruppe. In zehn Jahren werden es 6,5 Prozent sein. Das zeigen Hochrechnungen, die im Rahmen des von der Bundesregierung und der Europäischen Union geförderten Projekts „Altersgerechtes Personalmanagement: Weibliche Beschäftigte 50+ in belastungsintensiven Berufen“ vom Beratungsunternehmen Küpper Sozialforschung ermittelt wurden.

„Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser kostbarstes Gut“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums: „Wir können und wollen auf ihre Erfahrung nicht verzichten. Dabei ist es ganz wichtig, dass alle älteren Kollegen und Kolleginnen körperlich und mental in der Lage sind, den stetig steigenden Anforderungen ihres Berufs auch in Zukunft gerecht zu werden.“ Die Angebote im Gesundheitsprogramm „Carus Vital“ können die Grundlage dafür sein, stärker auf die eigene Fitness und Gesundheit zu achten und das Wohlbefinden zu verbessern.

„Für ein personalintensives Unternehmen wie das Klinikum ist es natürlich auch wichtig, die Ausfallzeiten der Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten – dabei helfen uns die Angebote des ‚Carus Vital’“, betont Wilfried Winzer, Kaufmännischer Vorstand des Uniklinikums. Außerdem fördere die Verknüpfung von Präventionsangeboten und sportlicher Betätigung die Akzeptanz vorbeugender Maßnahmen. Das klinikumseigene Gesundheitszentrum intensiviere zudem die Bindung der Mitarbeiter ans Unternehmen und stärke die Corporate Identity. Das aktuelle „50+“-Programm hat Modellcharakter und ist aufgrund des spezifischen EU-Förderprogramms auf Frauen zugeschnitten. „Perspektivisch wollen wir auch die männlichen Mitarbeiter erreichen, die vor denselben beruflichen Herausforderungen stehen wie ihre Kolleginnen“, betont Prof. Albrecht.

AOK PLUS berät 840 Unternehmen zu Gesundheitsmanagement
Unterstützung erfährt das universitäre Gesundheitszentrum von Sachsens größter Krankenkasse, der AOK PLUS. „ Wir sind unter allen gesetzlichen Krankenkassen Schrittmacher beim Thema betrieblicher Gesundheitsförderung. Wir doktern nicht an den Symptomen herum, sondern machen Tiefenprüfungen, was Krankheitsursachen in Betrieben betrifft. Auf deren Basis erarbeiten unsere Experten praktikable Vorschläge, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu verbessern“, sagt Rolf Steinbronn, Vorsitzender des Vorstands der AOK PLUS anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit dem Universitätsklinikum. So wie am Uniklinikum unterstützt die AOK PLUS 840 Unternehmen in Sachsen und Thüringen bei der betrieblichen Gesundheitsförderung. Dabei gewinnt das Thema des kontinuierlich steigenden Durchschnittsalters der Beschäftigten zunehmend an Bedeutung: „Alle Berater Gesundheitsförderung der AOK PLUS wurden auch zu Demografie¬beratern ausgebildet. Sie wissen, welche Herausforderungen der demografische Wandel für die Unternehmen mit sich bringt“, so Rolf Steinbronn weiter.

„Größere Achtsamkeit gegenüber sich selbst wecken“
„Neben Beschwerden an der Wirbelsäule und Gelenken sowie Übergewicht und Stoffwechselproblemen beobachte ich bei älteren Mitarbeiterinnen zunehmend Erschöpfungssymptome“, sagt Susanne Liebe vom Betriebsärztlichen Dienst des Universitätsklinikums. Deshalb beschränken sich die „50+“-Angebote des Carus Vital nicht darauf, die Fitness zu verbessern. „Ein wichtiges Ziel besteht darin, bei den Frauen eine größere Achtsamkeit gegenüber sich selbst zu wecken. Deshalb lautet eine Frage in meinen Beratungsgesprächen: ‚Wie kann ich Spielräume gewinnen, um etwas für mich selbst zu tun?’“, erklärt Susanne Liebe. Die Doppelbelastung von Beruf und Familie nimmt viele Beschäftigte so stark in Anspruch, dass die eigene Gesundheit lange Zeit in den Hintergrund gestellt wurde. In einem Alter von mehr als 50 Jahren neu anzufangen, fällt dann nicht selten besonders schwer. Um hier Hemmschwellen abzubauen, schlugen die in das Projekt „Altersgerechtes Personalmanagement“ einbezogenen Mitarbeiterinnen vor, spezielle Kurse für ihre Altersgruppe einzurichten.

Von Wirbelsäulengymnastik bis zu Wandertagen
Seit Ende vergangenen Jahres bietet „Carus Vital“ unter dem Titel „50+“ Kurse in Nordic Walking, Wirbelsäulengymnastik und Yoga sowie Vorträge, Seminare und Wandertage an. „Auf diese Angebote haben wir sehr positive Rückmeldungen der Teilnehmerinnen bekommen“, erklärt die Fachärztin für Arbeitsmedizin. Denn es gehe nicht allein darum, körperlich aktiv zu werden: „Die Frauen haben die Gelegenheit, sich in diesem Rahmen selbst zu erfahren – auch um herauszufinden, was gut für sie ist und neue Perspektiven für sich zu entdecken“, berichtet Susanne Liebe. Da sei es hilfreich, sich mit Kolleginnen offen auszutauschen: „Wie können die Frauen mit der Situation umgehen, auch nach 40 Jahren Berufstätigkeit noch den anspruchsvollen Pflegeberuf auszuüben?“

Neben verbesserter Fitness und geschärftem Bewusstsein für die eigene Gesundheit gibt es weitere Faktoren, um die Arbeitsfähigkeit älterer Kollegen im Universitätsklinikum zu erhalten. Im Rahmen des Pilotprojekts wurden deshalb zusätzliche Themenfelder für das Personalmanagement des Klinikums identifiziert. So sollen unter anderem die Belange älterer Kolleginnen und Kollegen stärker bei der Gestaltung von Dienstplänen, Mitarbeitergesprächen oder Weiterbildungsangeboten berücksichtigt werden.

KONTAKTE

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Pressestelle, Holger Ostermeyer
Tel. 0351/ 4 58 41 62
E-Mail: pressestelle@uniklinikum-dresden.de

AOK PLUS
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Fax: 0180 5 026509104
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