Fachhochschule präsentierte in Berlin Forschungsergebnisse

Die eintägige Veranstaltung bot Gelegenheit, sich zu den Programmen der Innovationsförderung des BMWi aus erster Hand zu informieren, Kontakte zu Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu knüpfen und in entspannter Atmosphäre mit Vertretern von Politik und Regierung ins Gespräch zu kommen.

„ Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt „Thrombozytenfunktionstest im Blut“ für die Präsentation ausgewählt wurde. Wir konnten unsere Projektergebnisse nicht nur an einem Stand ausführlich präsentieren, sondern wir wurden auch zu den thematischen Speed Pitch Sessions eingeladen und hatten Gelegenheit zu einem intensiven Austausch mit dem Bundestagsabgeordneten Rudolf Henke, der sich als Internist sehr für die Ergebnisse interessierte“, berichtet Projektleiterin Prof. Dr. Nicole Rauch, die in den Studiengängen Bio- und Nanotechnologien sowie Werkstoffe und Oberflächentechnik lehrt.

In den letzten drei Jahren hat Prof. Rauch gemeinsam mit der ABW Medizin und Technik GmbH neue reagenzbeschichtete Küvetten für Thrombozytenfunktions-tests im Blut entwickelt. Jeder, der sich einmal in den Finger geschnitten hat, weiß wie schnell der eigene Körper die Blutung stillen und die Wunde wieder verschließen kann. Dafür sind im Wesentlichen die Thrombozyten verantwortlich. Bei der Blutgerinnung kommt es zu einer Zusammenlagerung der Thrombozyten, der sogenannten Aggregation, als erstem Wundverschluss. Mit einem Thrombozytenfunktionstest kann diese Aggregation gemessen werden. Dies ist wichtig bei Blutgerinnungstörungen aufgrund angeborener Fehlstörungen, bei medikamentösen Therapien beispielweise mit Aspirin oder im Rahmen von Operationen.

Die bisherige Messmethode der Thrombozytenfunktionsstörung ist in ihrer Handhabung aufwendig, teuer und das Testverfahren ist nur kurz haltbar. Daher wird sie bislang vor allem in großen Herzzentren und Unikliniken eingesetzt. Das von Prof. Rauch entwickelte neue Konzept sieht vorkonfektionierte Einmal-Küvetten vor. Diese werden mit den Testreagenzien beschichtet und als Direkttest angeboten. Das Patientenplasma wird hinzugefügt und die Messung kann starten. „ Wir haben dazu die Oberfläche des Küvettenkunststoffs modifiziert damit die Reagenz anhaften kann“, erklärt Prof. Rauch, „der neue Direkttest erlaubt ein leichtes, gezieltes und kostengünstiges Arbeiten. Davon profitieren jetzt auch kleinere Kliniken, die diesen Test aus Kostengründen bisher nicht anboten“.

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