Frauen sind weniger sichtbar, sie agieren weniger strategisch und sie warten ab, bis sie in eine Führungsposition berufen werden. Das gilt auch für Wissenschaftlerinnen. Das neue Online-Portal AcademiaNet – eine Initiative der Robert-Bosch-Stiftung in Kooperation mit Spektrum der Wissenschaft – macht exzellente Forscherinnen deshalb jetzt öffentlich auffindbar. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel schaltete die Rechercheplattform bei einem Festakt in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften frei. 500 Portraits ausgewiesener Expertinnen stehen seitdem im Internet. Unter ihnen auch vier hochspezialisierte Wissenschaftlerinnen des Universitätsklinikums Freiburg: Professor Dr. Leena Bruckner-Tudermann, Ärztliche Direktorin der Universitäts-Hautklinik mit den Spezialgebieten Dermatologie und Molekulare Medizin, Dr. habil. Meike Burger, die sich auf die Gebiete Labormedizin, Hämatologie/Onkologie, Immunologie und Molekulare Medizin spezialisiert hat, und Dr. habil. Petra May, Fachärztin der Inneren Medizin II /Gastroenterologie. Ihr Spezialgebiet ist die Molekularbiologie. Professor Dr. Heike Pahl, Sektionsleiterin der Abteilung Anästhesiologie und Intensivtherapie, hat sich auf die Bereiche Hämatologie, Molekularbiologie, Stammzellen, Myeloproliferative Erkrankungen und Leukämie spezialisiert.
Mit dieser Datenbank soll Entscheidungsträgern, die wissenschaftliche Gremien besetzen oder über Wissenschaft berichten, die Ausrede genommen werden, es gäbe keine geeigneten Frauen. Wer das Portal aufruft, erfährt beim Anklicken der fünf Menüpunkte mehr Details über die einzelne Wissenschaftlerin. Für die Aufnahme in AcademiaNet konnten sich die Frauen nicht bewerben. Sie wurden von führenden Wissenschaftsorganisationen wie beispielsweise der Leibniz-Gesellschaft, der Helmholtz-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft oder der Hochschulrektorenkonferenz vorgeschlagen. Aufnahmekriterium ist die hervorragende wissenschaftliche Qualifikation. Die vier Freiburger Medizinerinnen wurden von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) benannt. Die Bundeskanzlerin machte den Frauen bei der Eröffnung der Online-Plattform Mut zur Karriere: „Es macht Spaß, eine Stufe höher dabei zu sein.“
Hintergrund zu AcademiaNet (Zitat aus www.academia-net.de): Frauen sind in wissenschaftlichen Führungspositionen nach wie vor stark unterrepräsentiert. Nur rund zwölf Prozent der höchstdotierten Professuren in Deutschland sind weiblich besetzt. Ähnliche Zahlen gelten für wichtige Gremien und Kommissionen, die über Forschungspreise, Berufungen und Fördergelder entscheiden. In Politik und Wissenschaft ist man sich inzwischen einig, dass die geringe Zahl weiblicher Führungskräfte ein brachliegendes Potential bedeutet. Es fehlen jedoch passende Instrumente, um schnell sehr gute und geeignete Wissenschaftlerinnen zu finden.
Kontakt:
Prof. Dr. Heike L. Pahl
Anästhesiologische Universitätsklinik Freiburg
Sektion Experimentelle Anästhesiologie
Breisacher Straße 66
79106 Freiburg
Tel.: 0761 270-6106
Fax: 0761 270-6341
E-Mail: heike.pahl@uniklinik-freiburg.de